die geistlich Beschnittenen oder die Nachfolger Christi, sich nicht nach den Sitten und Gebräuchen der geistlich Unbeschnittenen bequemen oder vor den Kindern der Welt verbeugen dürfen.‘ Daraus folgt nun noch ferner, daß solche Gebräuche, wenn sie schon damals, als die Vorbilder noch unerfüllt waren, für verwerflich gehalten wurden, gewiß auf keine Weise in der Zeit der Erscheinung des Gegenbildes, oder des Wesens selbst, gebilligt und beobachtet werden dürfen. Es leuchtet im Gegentheile klar ein, daß es unsere Pflicht ist, bei unserm Grundsatze der Unterlassung jener weltlichen Zeremonien fest zu beharren, und daß wir folglich in unserm Umgange mit Menschen „uns der Welt nicht gleichstellen dürfen,“ sondern in unserm ganzen Wandel erneuert und verändert werden müssen, indem wir uns an unsern Mardochai anschließen, der sich nicht geneigt oder verbeugt hat, und in dessen wahrer Nachfolge auch wir, als sein Volk, uns ebenfalls, den weltlichen Gebräuchen gemäß, nicht neigen und verbeugen dürfen. Was denn auch unsere Schmach und unsere Leiden deshalb seyn mögen; diese werden ein Ende haben! Unser Heerführer Mardochai, der in allen Ländern im Thore des Königs für sein Volk auftritt, wird uns endlich befreien, und um seinetwillen werden wir vom Könige selbst begünstigt und geliebt werden. So mächtig beweiset der getreue Mardochai sich zuletzt! Darum laßt uns Alle aufsehen auf Jesum, den himmlischen Mardochai und wahren Israel, der Macht bei Gott hat, und in der Stunde der Versuchung sich nicht beugte, sondern mächtig triumphirte, und daher ein Fürst in Ewigkeit ist, dessen Herrschaft nie ein Ende nehmen wird.[1]
- ↑ Jes. 9, 6. 7.
Wilhelm Penn: Ohne Kreuz keine Krone. Georg Uslar, Pyrmont 1826, Seite 170. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Penn_Ohne_Kreuz_keine_Krone.djvu/178&oldid=- (Version vom 1.8.2018)