Diese zu erlangen, mußt du, o Mensch! fleißig und sorgfältig auf die „Erscheinung der heilbringenden Gnade“[1] in deiner Seele achten, und derselben Gehorsam leisten. Sie wird dich von der breiten Straße auf einen schmalen Weg leiten, von der Befriedigung deiner verderbten Neigungen dich zurückhalten und zur Erfüllung deiner Pflichten dich antreiben. Sie wird dich von den sündlichen Vergnügungen der Welt zu einem heiligen Leben der Selbstverleugnung, von der Gewalt des Satans, des argen Feindes deiner Glückseligkeit, zu Gott bekehren. Aber du mußt dein eigenes Leben, das Leben deiner Eigenliebe, einsehen und hassen;[2] du mußt wachen und beten, und auch fasten; nicht auf deinen Versucher, sondern auf deinen Helfer und Erlöser sehen, böse Gesellschaft meiden, dich oft in die Einsamkeit zurückziehen, und wie ein reiner Pilger in dieser bösen Welt leben. Auf diese Weise wirst du zu der wahren Erkenntniß Gottes und Jesu Christi gelangen, die deiner Seele ewiges Leben; eine wohlgegründete Ueberzeugung von dem, was sie selbst davon empfindet und erfährt, mit unzweifelhafter Gewißheit ertheilet. Die Herzen Derer, die zu dieser Erfahrung gelangen, sind getrost und fürchten sich nicht.“[3]
Wilhelm Penn: Ohne Kreuz keine Krone. Georg Uslar, Pyrmont 1826, Seite 133. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Penn_Ohne_Kreuz_keine_Krone.djvu/141&oldid=- (Version vom 1.8.2018)