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waren. Dadurch sollten sie zur Einsicht der Betrügereien ihrer blinden Führer gelangen, die durch ihre leeren Ueberlieferungen die Gerechtigkeit des Gesetzes vernichtet hatten, und, weit entfernt, wahre Schriftgelehrte und rechte Ausleger des Gesetzes zu seyn, vielmehr wahre Kinder des argen Feindes waren, der von jeher ein stolzer Lügner und grausamer Mörder war.

§. 13. Da nun ihr Stolz auf ihre falsche Erkenntniß sie für die Annahme des einfachen Evangeliums ganz unfähig gemacht hatte, so dankte Christus seinem Vater, „daß er die Geheimnisse desselben den Klugen und Weisen verborgen und den Unmündigen geoffenbaret habe.“[1] Eben diese falsche Weisheit hatte auch die Gemüther der Athenienser zu einem solchen Grade aufgeblähet, daß sie die Predigt des Apostels Paulus als eitel und thöricht verwarfen. Allein dieser Apostel, der eine vorzüglich gelehrte Erziehung seines Zeitalters genossen hatte, drückt sich über jene von den Juden und Griechen so hoch geschätzte Weisheit sehr scharf und treffend aus, wenn er sagt: „Wo sind die Klugen? Wo sind die Schriftgelehrten? Wo sind die Weltweisen? – Hat nicht Gott die Weisheit dieser Welt zur Thorheit gemacht?“[2] Und er giebt weiter unten auch einen guten Grund dafür an: „Damit vor ihm kein Fleisch sich rühme.“[3] Das heißt: Gott wird die eingebildete falsche Erkenntniß des Menschen zu Schanden machen, damit er in dieser Hinsicht nichts habe, worauf er stolz seyn könne, sondern Alles der Offenbarung des göttlichen Geistes verdanken müsse. Der Apostel geht noch weiter und behauptet, „daß die Welt durch ihre Weisheit Gott nicht erkannte;“ welches


  1. Matth. 11, 25.
  2. 1 Kor. 1, 20.
  3. V. 29.
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Wilhelm Penn: Ohne Kreuz keine Krone. Georg Uslar, Pyrmont 1826, Seite 126. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Penn_Ohne_Kreuz_keine_Krone.djvu/134&oldid=- (Version vom 1.8.2018)