der englischen Bibelübersetzung: „Er hat dir gezeigt, o Mensch! was gut ist; und was fordert der Herr von dir, als daß du recht handelst, Barmherzigkeit liebest und demüthig vor deinem Gott wandelst.“)[1] Auch der königliche Prophet, der dieses wohl fühlte, rief Gott mit diesen Worten an: „O Herr! thue du meine Lippen auf, daß mein Mund deinen Ruhm verkündige.“ (Oder: „so soll mein Mund dein Lob verkündigen.“)[2] Er wollte es also nicht wagen, seine Lippen selbst zu öffnen, weil er wohl wußte, daß diese allein Gott nicht preisen könnten; und er giebt auch den Grund davon an: „Denn du hast nicht Lust zum Opfer, sonst wollte ich es dir wohl geben.“ – Wenn mein äußerer Formendienst dir genügen könnte, so sollte es dir daran nicht mangeln. – „Brandopfer gefallen dir nicht. Die Opfer, die Gott gefallen, sind ein geängstigter, (zerbrochener) Geist; ein geängstigtes und zerschlagenes Herz wirst du, o Gott! nicht verachten.“[3] Und warum nicht? Weil dieses Gottes eigenes Werk, die Wirkung seiner Kraft ist, und nur seine eigenen Werke ihn preisen können. Zu demselben Zwecke redet Gott selbst durch den Mund des Propheten Jesaias, indem er den äußern Formendienst und die Lippenverehrung der ausgearteten Juden tadelt: „So spricht der Herr: Der Himmel ist mein Stuhl und die Erde meine Fußbank. Was ist es denn für ein Haus, das ihr mir bauen wollt? Oder welches ist der Ort, da ich ruhen soll? Meine Hand hat Alles gemacht, was da ist, spricht der Herr. – Ich sehe aber an den Elenden, und den, der zerbrochenen Geistes ist, und der sich fürchtet vor meinem Worte.“[4] Hier sehen wir den
Wilhelm Penn: Ohne Kreuz keine Krone. Georg Uslar, Pyrmont 1826, Seite 94. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Penn_Ohne_Kreuz_keine_Krone.djvu/102&oldid=- (Version vom 1.8.2018)