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Ich werde daher diese Frage unter dem Beistande Gottes, nach der besten Erkenntniß, die er mir während meiner mehrjährigen Nachfolge Christi durch Erfahrung davon gegeben hat, gründlich erörtern.

§. 2. Das große Werk, welches das Kreuz Christi im Menschen hervorbringt, ist Selbstverleugnung. Ein Ausdruck, der an sich selbst von eben so tiefer Bedeutung ist, als die Sache, die er bezeichnet, im empfindlichsten Widerspruche mit der Welt stehet; eine Sache, die so wenig von der Welt verstanden, und noch weniger von ihr angenommen wird, und der man sich dessenungeachtet dennoch unterwerfen muß. Der Sohn Gottes ist uns darin vorangegangen, und hat uns durch den bittern Kelch, den er trank, und durch die Taufe, die er erduldete, ein Vorbild hinterlassen, wie wir seinen Fußstapfen nachfolgen sollen. Als einst des Zebedäus Ehefrau ihn bat, daß in seinem Reiche einer von ihren Söhnen zu seiner Rechten und der andere zu seiner Linken sitzen möchte, legte er ihr und ihren beiden Söhnen die schwere Frage vor: „Könnet ihr den Kelch trinken, den ich trinken werde, und euch mit der Taufe taufen lassen, mit welcher ich getauft werde?“[1] Ihr Glaube schien groß zu seyn; denn sie antworteten: „Ja! wir können es!“ worauf er erwiederte: „Meinen Kelch sollt ihr zwar trinken, und mit der Taufe, mit welcher ich getauft werde, sollt auch ihr getauft werden;“ ihre Belohnung aber stellte er seinem himmlischen Vater anheim.

§. 3. Was war aber der Kelch, den er trank, und die Taufe die er erduldete? Ich antworte: Sie bestanden


  1. Matth. 20, 21. 22. 23.
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Wilhelm Penn: Ohne Kreuz keine Krone. Georg Uslar, Pyrmont 1826, Seite 44. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Penn_Ohne_Kreuz_keine_Krone.djvu/052&oldid=- (Version vom 1.8.2018)