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und geheiligt werden; wo die Sünde lebt, da muß sie gekreuzigt werden; da muß sie sterben. Gewohnheit im Bösen hat es dem Menschen zur Natur gemacht, Böses zu thun; und wie die Seele den Körper regiert, so beherrscht die Verderbte Natur den ganzen Menschen; Alles kommt aber dennoch aus seinem Innern.

§. 4. Dieser Behauptung müssen alle Söhne und Töchter Adams aus eigener Erfahrung beistimmen. Denn die Versuchungen des Feindes sind beständig auf das Gemüth des Menschen, aufs Innere seiner Seele gerichtet. Finden sie hier keinen Eingang, sondern werden verleugnet und abgewiesen, so sündigt die Seele nicht. Läßt man sich aber mit der Versuchung ein, so empfängt die Lust sogleich, das heißt, es entstehen unerlaubte Begierden. „Wenn aber die Lust empfangen hat, so erzeugt sie die Sünde; und wenn die Sünde vollendet ist, d. h. wenn sie ausgeübt wird, so gebiert sie den Tod,“[1] oder versetzt das Gemüth in einen Zustand des geistlichen Todes. Hier haben wir die Ursache und die Wirkung, die wahre Geschlechtskunde, den Ursprung und das Ende der Sünde.

In allem diesem ist das Herz des bösen Menschen die Kunstkammer des Feindes; seine Werkstatt und sein Wohnsitz, wo er seine Kunst treibt, und seine Macht ausübt. Daher wird die Erlösung der Seele durch Christum sehr passend „die Zerstörung der Werke des Teufels, und die Herrschaft der Gnade durch die Gerechtigkeit zum ewigen Leben,“[2] genannt. – Als die Juden die Wunder Christi, die er durch Austreibung des Teufels bewies, dadurch zu verrufen suchten, daß sie


  1. Jak 1, 15.
  2. Joh. 3, 8. Röm. 5, 21.
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Wilhelm Penn: Ohne Kreuz keine Krone. Georg Uslar, Pyrmont 1826, Seite 39. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Penn_Ohne_Kreuz_keine_Krone.djvu/047&oldid=- (Version vom 1.8.2018)