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Andacht und Anbetung zu versöhnen; allein ihre Bemühungen sind vergeblich; denn die wahre Gottesverehrung bestehet darin, daß man den Willen Gottes thue, den sie aber so oft übertreten. Alles andere ist ein leeres Kompliment, wie es Jener machte, der da sagte, „er wolle gehen, und doch nicht ging.“[1] Zu andern Zeiten nehmen sie ihre Zuflucht zu Vergnügungen und Zerstreuungen in Gesellschaften, um die Stimme des göttlichen Bestrafers in ihren Herzen zu ersticken, oder seine Pfeile abzustumpfen, die beunruhigenden Gedanken zu verscheuchen, und sich außerhalb des Bezirkes dieses Störers ihrer Vergnügungen in Sicherheit zu begeben. Aber der Allmächtige erreicht sie dennoch früher oder später gewiß. Diejenigen, welche die Bedingungen seiner Barmherzigkeit verwerfen, können seiner endlichen Gerechtigkeit nicht entgehen. Vergeblich werden dann die unbußfertigen Empörer gegen sein Gesetz die Berge anrufen, und in den Höhlen der Erde Schutz suchen. Sein alldurchforschendes Auge wird ihre dicksten Bedeckungen durchdringen, und in ihrem Dunkel ein Licht anzünden, das ihre mit Schuld belasteten Seelen mit Schrecken erfüllen wird, und welches sie nie werden auslöschen können. Gewiß! ihr Ankläger ist bei ihnen, und sie können sich eben so wenig von ihm, als von sich selbst losmachen; er ist in ihrer Mitte und wird sich fest an sie halten. Derselbe Geist, der den Geistern der Gerechten Zeugniß giebt, wird gegen die ihrigen zeugen; ja, ihre eigenen Herzen werden sich laut gegen sie erheben. – „Wenn uns unser Herz verdammet,“ sagt Johannes, „so ist Gott noch größer als

  1. Matth. 21, 30.
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Wilhelm Penn: Ohne Kreuz keine Krone. Georg Uslar, Pyrmont 1826, Seite 14. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Penn_Ohne_Kreuz_keine_Krone.djvu/022&oldid=- (Version vom 1.8.2018)