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sagen. Ihr müsst bei mir einen grossen Transport Thee nehmen, im Winter werden die Preise steigen und ihr könnt ein ungeheures Geld daran verdienen. Ich werde euch morgen einstweilen einige Kisten schicken. Gut? Nun gewiss, ich werde sie euch schicken!“

„Lieber Hans!“ versetzte Sarkis. „Du weisst, wie gefährlich es ist einen neuen Handel anzufangen. Mit Thee habe ich niemals gehandelt und die Sache scheint mir ziemlich gewagt. Ich kenne keine Theeabnehmer und verstehe mich auch nicht auf diese Ware. Wenn sie mir dann liegen bleibt und verdirbt …“

„Aber was für leeres Stroh drischst du da?“ rief der Hämorrhoidenhans. „Sobald nur die Leute erfahren, dass du Thee zu verkaufen hast, werden sie selbst in deinen Laden gelaufen kommen. Glaubst du denn, dass du sie zu suchen brauchst? In einer Woche oder in zwei wird auch keine Spur mehr von deinem Thee da sein. Ich spreche mit Geschäftskenntnis. In diesem Jahre hat man aus Sibirien sehr wenig Thee gebracht und der, den man gebracht hat, ist fast ganz in meine Hände gefallen. Glaube nicht, dass ich in dir einen Käufer suche! Behüte Gott! Als ich erfuhr, dass du ein so guter Mensch seiest,

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Rafael Patkanjan: Drei Erzählungen. Wilhelm Friedrich, Leipzig [1886], Seite 74. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:PatkanjanDreiErz%C3%A4hlungen.pdf/84&oldid=- (Version vom 1.8.2018)