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von verschiedenen Moskauer Fabriken plaudern.“

„Wir waren wie versteinert. Es giebt in der Welt verschiedene[WS 1] verrückte Kerle, Plaudertaschen und Windbeutel, aber so ein Geschöpf sah ich zum ersten Male im Leben. Und weisst du, wer das war? Der Hämorrhoidenhans!“

„Hast du von ihm gehört, hast du diese Gottesgeisel gesehen?“ fuhr Hripsime fort.

„Nein, ich kenne ihn nicht,“ sagte ich.

„Was? du wohnst doch in unserer Stadt! Giebt es denn hier Jemand, der diesen Schurken nicht kannte? Geh nur zu den Mäklern, die werden dir erzählen, wieviel Leute er durch Betrug um Haus und Hof gebracht und aus der Stadt hinausgejagt hat. Hast du gesehen, wie die Vogelsteller die Vögel in ihre Netze locken, wie sie ihnen Lieder vorpfeifen? So lockt auch dieser Hans die Leute in seine Falle. Heute stellt er sich ganz dumm, morgen ist er plötzlich klug und versteht die Sache, dann ist er wieder ganz einfältig und das reine Lamm, einmal ist er geizig, dann wieder freigebig und so treibt er es fort. Ja, wie ein Fuchs schleicht er mit dem Schwanze wedelnd unter den Leuten herum, bohrt, wenn er sich ein Opfer ausersehen, diesem seine Krallen in

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: verchiedene
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Rafael Patkanjan: Drei Erzählungen. Wilhelm Friedrich, Leipzig [1886], Seite 61. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:PatkanjanDreiErz%C3%A4hlungen.pdf/71&oldid=- (Version vom 1.8.2018)