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„Im Laufe von acht Jahren hörte man weder von Lasar noch von Kati etwas und ob sie lebten oder gestorben wären, war niemand bekannt.

„Endlich vor zwei Jahren kam eines Tages ein Russe in Lasars Haus und sagte der alten Wittwe, dass sie Lasar grüssen lasse und bald zurückkommen würde. Deshalb wünsche er, dass das Haus in Ordnung gebracht würde. Ich werde dir dabei helfen! schloss der Russe. Am andern Tage ging dieser auf den Basar, brachte Leute mit sich und sie machten sich ans Reinigen und Ausbessern. Die einen fegten den Hof, die andern reinigten den Stall und die Scheuer, tünchten das Haus auswendig, malten es im Innern, besserten aus, wo etwas auszubessern war und setzten neue Scheiben in die Fenster ein. Aus Rostow brachten sie ganze Fuhren neuer Möbel, dann einen neuen Flügel und nach zwei Wochen war das Haus so ausgeschmückt, dass ein Minister hätte drin wohnen mögen.

„An einem Sonntage nahm ich meine Frau und ging mit ihr in den Klostergarten von Surp Chatsch (Heiliges Kreuz). Als wir abends nach Hause zurückkehrten, sagte uns unser Nachbar: „Väterchen Mekr, willst du eine Neuigkeit wissen?“ – „Ja, gewiss, was giebt

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Rafael Patkanjan: Drei Erzählungen. Wilhelm Friedrich, Leipzig [1886], Seite 29. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:PatkanjanDreiErz%C3%A4hlungen.pdf/39&oldid=- (Version vom 1.8.2018)