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Regen. Der Fusssteg war mit Kot bedeckt und als meine Frau an Lasars Haus vorüber kam, da glitt sie aus und plumps! lag sie da! Mit der Nase schlug sie auf einen Stein, so dass das Blut stromweise herausquoll. Sie hatte sich den Fuss verrenkt, fiel in Ohnmacht und lag nun besinnungslos da. Und weisst du, wer sie zuerst bemerkte? Kati! ja, Kati und niemand anders! Das Mädel erblickt sie aus dem Fenster, springt herunter … Es war ein Glück, dass das Fenster nicht hoch war, denn sonst hätte sie sich Schaden thun können! So viel es ihr die Kräfte erlaubten, richtete sie meine Frau auf, wischte ihr das Blut aus dem Gesichte und rief ihre Dienstboten zu Hülfe. Bald versammelte sich ein Haufen Volk um sie her, sie liess meine Frau aufheben und in ihr Haus tragen. Dort zogen sie sie aus und wuschen sie vom Blute und Kote rein, schickten dann nach dem Chirurgen, der ihr den Fuss einrenkte und einen Verband umlegte und erst als das alles schon geschehen war, liessen sie mich holen. Ich kam hingelaufen und was sah ich! Meine Frau lag im Bette und atmete kaum. Sie nach Hause zu tragen, war unmöglich und deshalb bat ich, dass sie wenigstens eine Nacht dort bleiben könne, aber was sagst du dazu? Anderthalb

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Rafael Patkanjan: Drei Erzählungen. Wilhelm Friedrich, Leipzig [1886], Seite 26. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:PatkanjanDreiErz%C3%A4hlungen.pdf/36&oldid=- (Version vom 1.8.2018)