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Bäumen herum zu flattern und die Knospen abzuzwicken und die Gans – wo die hinmacht, da wächst drei Jahre hinter einander kein Grashalm. Übrigens mach’s wie du denkst! Man muss entweder zum einen oder zum andern Lust haben. Meinst du denn, dass sich beides mit einander vertrüge?

„Ich glaube nicht. Wenn du den Hühnerstall zumachst und die Viecher einsperrst, da werden sie wieder alle lausig. Das weiss ich ganz genau. Die Gartenliebhaberei ist ganz hübsch. Als unsere Väter aus der Krim hierher kamen, da waren sie gründliche Freunde der Gärtnerei. Vom Basar wurde nur selten Gemüse oder Obst ins Haus genommen. Apfel, Birnen, Kirschen, Pflaumen, Aprikosen, Stachelbeeren, Gurken, Petersilie, Radieschen, Melanganen, Kürbisse zum Dolma (eine Art Sauce), Zwiebeln, Knoblauch und verschiedene andere Sorten Gemüse, wie z. B. Bohnen, das kam alles aus eigener Wirtschaft. Ich erinnere mich noch wie heute, wie meine selige Mutter alle Wintervorräte aus der eigenen Wirtschaft bestritt. Wir hatten ein ganz hübsches Gärtchen und sie grub, säete, pflanzte und begoss alles mit eigener Hand. Auch das Gemüse und das Obst pflückte sie mit eigener Hand und salzte ganze Tonnen voll Gurken und

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Rafael Patkanjan: Drei Erzählungen. Wilhelm Friedrich, Leipzig [1886], Seite 9. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:PatkanjanDreiErz%C3%A4hlungen.pdf/19&oldid=- (Version vom 1.8.2018)