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Kopf mit dem Mantel, aber auch da hatte ich keine Ruhe und bald wurde mir unter dem Mantel das Atmen schwer. Ich schämte mich Johannes aufzuwecken und verbrachte in solchen Qualen die Stunden, die noch bis zum Morgen übrig waren.

Endlich begann allmälig das Tageslicht durch das Fenster einzudringen, es erklang melancholisches Glockengeläute. Was weiter geschah, weiss ich nicht mehr, wahrscheinlich schlief ich ein.

IV.

Als ich am nächsten Morgen ausging, beeilte ich mich vor allem auf der Post meinen Geldbrief in Empfang zu nehmen. Ich beeilte mich jedoch keineswegs so sehr, um Johannes oder mir selbst so schnell wie möglich aus der Not zu helfen, sondern vielmehr um ihr, der Fremden, die ich jedoch schon mit der ganzen Glut der ersten Liebe liebte, meine opferwillige Hingebung zu beweisen.

Nach Empfang des Geldes bestieg ich sofort eine Droschke und fuhr zu einem Viktualienhändler, wo ich verschiedene Esswaren und – ich muss schon meinen Leichtsinn eingestehen – auch eine Flasche Champagnerwein kaufte. Mit diesen Sachen fuhr ich zu

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Rafael Patkanjan: Drei Erzählungen. Wilhelm Friedrich, Leipzig [1886], Seite 156. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:PatkanjanDreiErz%C3%A4hlungen.pdf/166&oldid=- (Version vom 1.8.2018)