Seite:Palatinatus Rheni (Merian) 187.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

getruckt worden. An deß hochgedachten letzten Herrn Bischoffs / Philippi Christophori, stat / ist Anno ein tausend sechs hundert fünffzig und zwey den 11. April / allhie / zu Speyer / Herr Lotharius Fridericus von Metternich / zu Burscheid / zum Bischoff erwählt worden. Des Bistumbs monatlich einfacher Reichs Anschlag ist achtzehen zu Roß und 60. zu Fuß / oder 456. Gulden / und zu Unterhaltung des Cammergerichts / jährlich / nach dem erhöchten Anschlag 150. Gulden / wie ich gefunden.


Starckenburg.

Ein vestes Schloß / oder Castell / oben an dem Städtlein Heppenheim / an der Bergstraß / davon zu Anfang der Beschreibung Heppenheims gedacht worden.


Stauff.

Ist ein Nassauisch Saarbrückischer Ort; davon wir weiters nichts berichten können.


Stromburg.

Ein altes berühmtes Schloß / auff dem Hundsruck / und in dem Fürstenthumb Simmern; davon bey Simmern. Es ist dabey entweder ein Marcktfleck / oder gar ein Städtlein / wie theils auß erwehntem Text abzunehmen; und Car. Carafa, in seiner Germ. restaurata, dieses Stromburg eine Stadt nennet. Siehe Wolffstein.


Trarbach.

So Leodius in dem Leben Churfürsts Friderici II. Pfaltzgrafens / Trorbach / theils Troerbach nennen / Städtlein / und Schloß / gar zu hinderst deß Hundsrücks / an der Mosel / 8. Meil von Coblentz / und 9. oder 10. unter Trier gelegen / so man zur Grafschafft Spanheim rechnet. Und ligt Beren-Castel / so Trierisch / zwischen solchen beyden Orten. Es wächst ein herrlicher Wein allhie / und werden da schwartze Schifferstein außgegraben. Und ist an solchem Ort / wegen deß Paß an der Mosel / in die Pfaltz; und weilen man sich auß dem besagten vesten Berg-Schloß auch wehren kan / viel gelegen. A. 1632. habens die Spanischen besetzt; seynd aber von den Schwedischen herauß getrieben / doch mit Sack / und Pack fort geschickt / und bald hernach dieser Ort / mit Ehrenbreitstein / oder Hermanstein / und Coblentz / dem Königlich Frantzösischen Abgeordneten eingeraumt worden. Ist sonsten Pfältzisch / (Georg Wilhelmisch / wie berichtet wird) und Badisch; und der Augspurgischen Confession / oder Lutherischen Religion gantz zugethan; wie dann der Herr Pfaltzgraf von Birckenfeld / etc. allda das Ius Patronatus haben soll. Es hat in diesem Städtlein nur eine Kirch. An. 1632. nahm der Schwedische Feldmarschall Horn das veste Hauß Gräffenburg / bey diesem Trarbach / an der Mosel / allda ein gewaltiger Paß seyn solle / den Spanischen / so darinn lagen / mit Accord ab.


Veldentz.

Ein vornehmes Schloß / und dabey ein Städtlein / (theils sagen es seye nur ein Marcktflecken /) davon eine besondere Fürstl. Pfältzische Lini den Namen führet / und welcher Ort zwischen Birckenfeld / Bern Castell / und Trarbach / nahend der Mosel / gelegen

Empfohlene Zitierweise:
Matthäus Merian: Topographia Palatinatus Rheni. Frankfurter Kunstverein, Frankfurt am Mayn 1645, Seite 187. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Palatinatus_Rheni_(Merian)_187.jpg&oldid=- (Version vom 29.9.2022)