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mit ihren politischen Meynungen sehr zurücke, und tauschten sie nur dann gegen einander um, wenn sie sich von keinem Profanen belauscht sahen.

Simpert ärgerte sich weit mehr über die Zweydeutigkeit der erstern, als über die Entschiedenheit der letztern Parthey, weil ihm jene, in ihrer Entfernung von den politischen Neuerern, das Mittel gefunden zu haben schien, die Aufklärung gegen ihre Feinde zu retten. Er sattelte deßhalb seinen homiletischen Pegasus wieder, und bewies in einer langen Predigt, die er, zu Nutze und Frommen des Publikums, auch dem Drucke überließ, „daß niemand aufgeklärt seyn könne, ohne es mit den Franzosen zu halten.“ Aufklärung schloß er, ist Vernunftgebrauch in allen Dingen. Der Vernunftgebrauch aber hat in Frankreich den König und den Adel zu nichte gemacht. Folglich muß das ein jeder billigen, der den Vernunftgebrauch für zulässig hält. Will man aber, fuhr er fort, einen Unterschied machen, und religiös aufgeklärt, politisch aber finster seyn, so geht man auf eine Unmöglichkeit aus, wie wenn man z. B. die Existenz des Teufels läugnen, und doch das

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Johann Gottfried Pahl: Leben und Thaten des ehrwürdigen Paters Simpertus. Madrit [i.e. Heilbronn], 1799, Seite 142. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Pahl_Pater_Simpertus_142.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)