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hauptsächlich auf die zwey Principien als ihre Grundsteine gebaut ist, alle Religion ist Wahn und Aberglauben, und alle Menschen sind frey und gleich. Die Franzosen aber bewiesen mit alle ihrem Thun und Wesen, daß sie blos darauf ausgiengen, diese Principien zu realisieren. Deßhalb haben sie den frommen Ludwig erst zu einem Kartenkönig gemacht, und dann, sammt seiner keuschen Antoniette, mörderisch guillotiniert, den hohen Adel seiner Rechte beraubt, die ganze Nation in lauter Canaille verwandelt, dem heiligen Vater den Gehorsam aufgekündigt, die eben so heilige Priesterschaft verbannt und profaniert, der Kirche ihre Schätze genommen, statt der alten moralischen Verfassung eine demokratische etablirt, allen gekrönten Häuptern den Krieg angekündigt, und ganz Europa mit Mord, Brand, Jammer und Noth erfüllt.

Da giengen endlich den teutschen Fürsten, unter denen es gleichsam Mode geworden war, die Philosophie zu beschützen, die Augen auf. Man hatte bisher überall mit Unwillen von den Verfolgungen gesprochen, welche der Churfürst von Bayern über die Illuminaten ergehen

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Johann Gottfried Pahl: Leben und Thaten des ehrwürdigen Paters Simpertus. Madrit [i.e. Heilbronn], 1799, Seite 125. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Pahl_Pater_Simpertus_125.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)