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die Wissenschaften nach protestantischen Autoren lehren, und die zarten Herzen der Jugend durch das Gift der sogenannten Aufklärung anstecken. Man hat aus dem Auslande junge Priester herbey gerufen, welche auf solchen Universitäten studiert haben, die längst in dem Geruche der Ketzerey stehen. Man hat eine Lese-Bibliothek angelegt, die aus lauter atheistischen, naturalistischen und lutherischen Büchern zusammen gesetzt ist. Man hat die in ältern Zeiten weislich angeordneten Censur-Gesetze aufgehoben, und eine unbeschränkte Preß- Denk- und Redfreyheit eingeführt. Und überall wird die Parthey der Aufgeklärten, zum Nachtheile der Rechtglaubigen gelehrt, und beschützt, während die letztern in einem Zustande von Unterdrückung leben, so daß man die meinem väterlichen Herzen so nahe liegende Strahlenbergische Kirche bereits schon in manchem Betrachte eine ecclesia pressa nennen kann.

Zwar bin ich weit entfernt, den Euer etc. zukommenden landesherrlichen juribus circa sacra, circa personas ecclesiasticas & circa politicam ecclesiasticam, durch deren Mißbrauch der bemerkte leydige Uebelstand zum Theil begründet worden ist, Eintrag zu thun. Ich kann in diesem

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Johann Gottfried Pahl: Leben und Thaten des ehrwürdigen Paters Simpertus. Madrit [i.e. Heilbronn], 1799, Seite 74. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Pahl_Pater_Simpertus_074.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)