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und es folgt somit aus der vorhergehenden Relation, daß

ist.

3.

Aus dem zuletzt gewonnenen Resultat kann der gewünschte Beweis durch Wiederholung hergestellt werden. Ich nehme noch weitere Argumente an; die zugehörigen positiven Gewichte seien . Zur Abkürzung werde außerdem

gesetzt.

Nun ist

Durch Addition erhält man hieraus

womit der ausgesprochene Satz bewiesen ist.

Aus der Art der Herleitung ergiebt sich, daß in der letzten Ungleichung das Zeichen im strengen Sinn zu nehmen, d. h. die Gleichheit auszuschließen ist, vorausgesetzt, daß die Function wirklich stets zunimmt, also in keinem Intervall constant ist, daß ferner die Argumente nicht alle einander gleich sind und die Größen sämmtlich einen von Null verschiedenen Werth haben. Tritt eine der genannten Ausnahmen ein, so ist an Stelle des Zeichens das Zeichen zu setzen.

Ein analoger Satz besteht unter der Voraussetzung, daß eine abnehmende Function ist; man hat dann das Zeichen in das Zeichen zu verwandeln.

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Otto Hölder: Ueber einen Mittelwerthssatz. Dieterichsche Verlags-Buchhandlung, Göttingen 1889, Seite 40. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Otto_H%C3%B6lder_Ueber_einen_Mittelwerthssatz_1889.pdf/3&oldid=- (Version vom 1.8.2018)