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Vergißmeinnicht
Es gibt ein Blümlein in der Welt,
Dem’s wahrlich nicht an Schönheit fehlt.
Dies Blümlein heißt: Ich weiß es nicht,
Dies Blümlein heißt Vergißmeinnicht.
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Wenn ich so oft ins Wirtshaus geh’Und an der schwarzen Tafel steh’,
So spricht der Wirt mir ins Gesicht:
Mein lieber Mann, „vergiß mein nicht“.
Wenn ich des Abends schlafen geh’
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Und mich nach meiner Mütz’ umseh’,So spricht die Frau: lösch aus das Licht,
Mein lieber Mann vergiß mein nicht.
Und endlich dann nach vierzig Wochen,
Da hört’s man an der Türe pochen.
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Herein, ich bin so schreckhaft nicht;Ich bin ein klein’ Vergißmeinnicht.
Berlin u. a.
Die Patrouille
Ach, schönster Schatz, erlaube
mir doch nur eine Viertelstund’
Deinen Rosenmund zu küssen,
Eh’ die Nachtpatrouille kommt.
Empfohlene Zitierweise:
Hans Ostwald (Hrsg.): Erotische Volkslieder aus Deutschland. Eberhard Frowein, Berlin [1910], Seite 86. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ostwald_Erotische_Volkslieder_aus_Deutschland.djvu/86&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
Hans Ostwald (Hrsg.): Erotische Volkslieder aus Deutschland. Eberhard Frowein, Berlin [1910], Seite 86. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ostwald_Erotische_Volkslieder_aus_Deutschland.djvu/86&oldid=- (Version vom 1.8.2018)