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Der Floh

Der Floh ist ein kleines Ding,
Aber beißen tuat er sehr,
Und find er wo an warmen Platz,
So beißt er wie ein Bär.

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I möcht of gern a Wachtl*) sogn,

Ja, weil’s mi lang schon druckt.
Er steigt hinten auffi, voran firi,
Hinten obi und wieda zruck.**)

Bei meinem Schatz ihrn Kammafensta

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Steht oft lang a Bua,

Er hupft umanand als wie a Spatz
Von Abend bis in d’fruah.
I möcht oft gern usw.

In Wean, da wird a Haus aufbaut,

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A wunderschöns für d’Herrn,

Da gibt’s halt schöne Maderln drein,
Um’s Geld, da tan sö’s gern.
I möcht oft gern usw.

(Nußdorf am Attersee. Aufgezeichnet August 1900 von W. Jaffé in Wien.


*) Wörtchen

**) Variante:

Sö gengan hinten auffi vorn firi
In der van Seit obi und wieder zruck.

Empfohlene Zitierweise:
Hans Ostwald (Hrsg.): Erotische Volkslieder aus Deutschland. Eberhard Frowein, Berlin [1910], Seite 85. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ostwald_Erotische_Volkslieder_aus_Deutschland.djvu/85&oldid=- (Version vom 1.8.2018)