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Als das Mädchen mich erblickt

Nahm es die Flucht zum Wald zurück.
:,: Ich aber eilt schnell auf sie zu,
Und sprach: „Mein Kind, was fliehest du? :,:

Es sprach: Mein Herr, ich kenn’ euch nicht,

10
Schau eines Mannsbild Angesicht.

:,: Denn meine Mutter sagte mir:
Ein Mannsbild sei ein wildes Tier. :,:

Mein Kind, glaub’ du’s der Mutter nicht,
Denn sie sagt dir die Wahrheit nicht.

15
:,: Denn weil sie ist ein altes Weib,

Drum hasset sie die jungen Leut’. :,:

Mein Herr, wenn dies die Wahrheit ist,
So glaub’ ich’s meiner Mutter nicht.
:,: So setz’ er sich, mein junger Herr

20
Zu mir ins Gras ein wenig her. :,:


Er drückte sie an seine Brust,
Da ward sie voller Liebeslust.
:,: Er drückte sie an seine Seit’,
Da ward sie voller Seligkeit. :,:

25
Nun kann man sehn wie Mädchen sein,

Sie geben sich geduldig drein.
:,: Und stellt man sich ein wenig dumm,
So fallen sie gleich selber um. :,:

Drum ihr Mädchen, nehmt euch in Acht,

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Daß man euch nicht zum Tambour macht.

:,: So hängt man euch die Trommeln an
Und ihr bekommt sonst keinen Mann. :,:

 Leipzig

Empfohlene Zitierweise:
Hans Ostwald (Hrsg.): Erotische Volkslieder aus Deutschland. Eberhard Frowein, Berlin [1910], Seite 71. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ostwald_Erotische_Volkslieder_aus_Deutschland.djvu/71&oldid=- (Version vom 1.8.2018)