Tulla-Tulla-Tullala
Hört ihr lieben Brüder, wie mir’s ergangen ist:
Drinnen in der Stadt ist ein Weib gekommen,
Hat mich mitgenommen, hat aus Liebe mich gefragt
Nach meinem Tu-la-la, nach meinem Tu-la-la,
Sie führt mich in ihr Zimmer, ’s war ganz finster drin
Und ich sprach: Holde Kleine, was wollen wir denn machen?
Da fing sie an zu lachen und griff mir gleich selber ’nein
An meinen Tu-la-la, an meinen Tu-la-la,
Da bin ich aufgestiegen, und dann abgestiegen;
Fünf Gulden hab’ ich müssen zahlen.
Und die Schmerzen, die ich habe leiden müssen,
Wünsch niemand dran zu haben
An meinen Tulla, Tulla, Tulla, Tulla.
Bin ich zum Arzt gegangen, hab mich schauen lassen;
Sehr schlimm war dran ich, hatt’n Trippel, Trappel
Und een Zippel, Zappel och noch obendrein
An meinen Tulla, Tulla, Tulla, Tulla.
Muß ich in die Stadt hinein geh’n,
Mich um ein Weib umseh’n,
Hans Ostwald (Hrsg.): Erotische Volkslieder aus Deutschland. Eberhard Frowein, Berlin [1910], Seite 54. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ostwald_Erotische_Volkslieder_aus_Deutschland.djvu/54&oldid=- (Version vom 1.8.2018)