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68 Der Autor kommt mit auf die Elephanten-Jagt.

Meil von Negumbo waren / kam ein grosser Elephant mit voller Macht / aus dem Gesträuch heraus / unter das Volk / da Sich denn ein Jederman aufs beste / als Er kunnte / und wuste / retirirte; Etliche fielen gleich auf die Erde nieder. Es hatte aber das Unglück unsern Sergeanten, Namens Georg Hebern / von Joachimstahl / welchen der Elephant umgelauffen / und auf den Rucken getrappet / auch dessen Helleparten / als ein Sichel / krum getretten / betroffen: dann auch einen Mußquetirer dermassen beschädiget / daß beyden das Blut zum Hals herausgelauffen / welche der Leutenant sehr betrauerte / und bekennte / daß Ihr Unglück Sein Glück gewesen wäre. Denn der Elephant Ihn mit Seinem Pferd eingehohlet Elephanten lauffen starck. / und vielleicht Sein Leben gekostet hätte; (Herport / pag. 188. bezeugets auch / daß sie so geschwind im Lauffen seyn / daß sie einem Pferd / dem sie sehr aufsätzig wären / in seinem vollen Sprung beykommen mögen / und eines Manns hoch sprängen) alldieweil Er von den Laskarinen (So heisen in Ceilon die Soldaten) gehöret / daß es eine Elephantin / so ihren jungen Elephanten verlohren gehabt / gewesen wäre / und vielleicht vermeinet / daß des Leutenants Pferd / welches schwartz von Farbe / der junge Elephant sey. Der beschädigte Sergeant, und Mußquetirer / wurden alsobald / durch acht Mann / nach der Forteresse Negumbo getragen / etc.

Die Herren Holländer * verkauffen Jährlich an die Mohren / die aus Werden / so sie zahm worden / hoch verkaufft. Persien kommen / oder Mecha, auf die funfzehen / biß zwantzig / Stuck. Sie werden aber zuvor gemessen mit einem langen Holtz / wie mit einer Visier-Ruhten; von eines Menschen Ellenbogen biß vorn an die Hand / das ist unserer Maß etwan so viel als drey Viertel der Ellen / nennen Sie ein Gobdel, deren eines Sie von drey / und vierhundert Taler verkauffen / und hab Ich oft gesehen / daß Elephanten / sieben / acht / neun / zehen / und den höchsten / den Ich wahrgenommen / eilf Gobdel hoch gewesen sind.

* Einen guten Profit, sagt Andersen / pag. 82 haben die Holländer davon. Denn / die allhier gefangen werden / sind die gröste / und beste / so in gantz Indien fallen / lassen sich auch am besten abrichten; werden derowegen am theursten hin und wieder verkauffet / das Stück gemeiniglich um zwölf hundert / auch wohl sechzehen hundert Holländische Gülden / oder sechshundert und viertzig Reichsthaler / nachdem sie groß und stark seyn. Warum sie aber in Persien so sehr geführet werden / gibt Herport / pag. 187. diese Ursach / Sie würden daselbst in Kriegen gebraucht / da man Ihnen ein Gebäu auf den Rücken mache / und zwey Stück / samt etlichen Soldaten / darauf setze; andern werde eine Kette von drey / oder mehr / Klaftern angehenket / die sie mit dem Rüssel fassen können / und damit mächtig um sich schlagen / und so sie untern den Feind kommen / grossen Schaden damit thun. Andern werde die Munition, Victualien, und anders / aufgeladen / werden auch oftmahls / als Pferd / zum ziehen gebraucht; doch liessen sie sich in keine Wagen spannen: sondern hätten nur Sail um ihren Hals / damit sie allezeit auf den Last / den sie ziehen / sehen können.

Weil Ich aber gedacht / daß / so Wir auf der Elephanten-Jagt sind / um Sicherheit willen / Uns mit grossen Feuern für ihnen verwahren müssen / die sie trefflich scheuen / will Ich noch dabey erzählen / was Mir einsmahls / auf einer solchen Jagt / mit einer grossen Schlangen begegnet ist.

Vergifte Schlangen.Deren gibts auf der Insul Ceilon viel. Etliche sind gantz vergiftet / und so sie einen stechen / und nicht bald Remedia sucht / muß Er des Tods seyn; Man heist sie † Cupre Capelle. Schlangen-Stein. Etliche haben einen Stein im Kopf / und wer den bey Sich hat / so Er von ihnen gestochen worden / mit


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Johann Jacob Saar: Ost-Indianische Funfzehen-Jährige Kriegs-Dienste, Nürnberg 1672, Seite 68. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ostindianische_Kriegsdienste_b68.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)