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Ferdynand Antoni Ossendowski: Schatten des dunklen Ostens

die des Teufels Willen ergeben sind und den Menschen anfallen, welcher es wagt, an des Teufels Schätzen zu rühren.

Zwei Salben bereitet der Zauberer zu diesem Zwecke.

Die eine ist aus Bärenfett, mit dem Rindenstaub einer alten Espe gemengt, an der ein Selbstmörder sich erhängt hat.

Mit dieser Salbe wird die Haut beschmiert, damit die Angst den Schatzsucher nicht erzittern mache.

Die zweite Salbe ist Dachsfett, mit dem Pulver von Fröschen und Spinnen gemischt, und schützt gegen Schlangen und Insekten.

Die Hauptaufgabe des Schatzgräbers aber bleibt die Vertreibung der dämonischen Mächte, die neben dem Schatze hocken, auf die mutigen Sucher lauern, und ihr Fernhalten vom gehobenen Schatze während des Rückweges.

Zuerst muß der Schatzgräber versuchen, mit dem Rauche eines angezündeten Bündels aus magischen Kräutern den Dämon zu verjagen.

Bei der Bergung des Schatzes und auf dem Heimwege muß der Bauer eine lange Beschwörungsformel sprechen, deren Erlernung dem Schriftunkundigen zumeist sehr schwer fällt.

Alle sieben Schritte muß der Schatzdieb diese Formel vor sich hersagen, die letzten Worte beim Schließen seiner Haustür.

Solche Formeln haben den Zweck, dem gut bezahlten Zauberer eine Ausrede offen zu lassen, falls die Schatzhebung mißlingt. Dann war die Formel einfach nicht richtig hergesagt. Es soll Bauern geben, denen die Hebung solcher Schätze auf diese Weise schon gelungen ist.

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Ferdynand Antoni Ossendowski: Schatten des dunklen Ostens. Eurasia, Wien 1924, Seite 26. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ossendowski_-_Schatten_des_dunklen_Ostens.djvu/30&oldid=- (Version vom 15.9.2022)