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Der Pfarrort Eglofs liegt 21/4 Stunde von der Oberamtsstadt, hoch auf einer südlich nach der Argen geneigten Anhöhe, 224′ über dem Wasserspiegel. Die Pfarrkirche zum h. Martin wurde im Jahr 1766 in einem gefälligen Styl neu erbaut, und zieht wegen ihrer hohen Lage schon aus weiter Ferne das Auge auf sich. Der Thurm ist sehr alt und steht, da er ziemlich niedrig ist, zu der Kirche in keinem günstigen Verhältniß. Die hiesige Pfarrei gehört jedenfalls einer frühen Zeit an, wenn gleich die Überlieferung, daß ein Herr von Megletz dieselbe im eilften Jahrhundert gestiftet habe, durch nichts erwiesen werden kann. An der Pfarrkirche steht außer dem Pfarrer ein Kaplan. Nach dem Stiftungsbriefe der Kaplanei vom 22. Mai 1665 war eine unzulängliche Frühmeßstiftung vorhanden, aus der, nach mehrjähriger Admassirung, der dermalige Kaplaneifonds erwuchs. Das Patronat über beide Stellen ging vom Hospital Wangen auf den Staat über, s. oben. Der Kirchenfonds hat 5120 fl. Kapitalien und einige unbedeutende Nebenbezüge. Mit der Pfarrei ist ein Widdumgut verbunden. Die Hauptbaulast der Pfarrwohnung wurde durch Vergleich mit dem Hospital Wangen vom 17. März 1786 von der Gemeinde Eglofs übernommen.

Die alte Burg Eglofs oder Meglofs stand ohne Zweifel auf der südöstlichen Seite des Orts, wo sich der Abhang in eine Schlucht hinabzieht. Von Mauern, die vor längerer Zeit noch zu sehen gewesen seyn sollen, ist nichts mehr vorhanden, und der Platz mit Obstbäumen bepflanzt. Auf was sich die Tradition gründet, daß hier die Burg Wolkenberg oder Wolkenburg gestanden habe, wissen wir nicht zu sagen. Allerdings scheinen die Wolkenberg in dieser Gegend begütert gewesen zu seyn; 1306 ist ein Wolkenberg Zeuge des Kaufvertrages zwischen Vöringen und Waldburg wegen Isny; 1313 erscheint ein Niclaus von Wolckhennberg als Zeuge eines Kaufs, den Truchseß Johann wegen Zell an der Schussen abschloß; und der freilich sehr unzuverlässige Thomas Lyrer sagt geradezu (Chronik, S. 27), Graf Hugo von Bregenz habe die freie Herrschaft Eglofs an Simon von Wolkenberg verkauft. Auch führten die Grafen von Traun nach ihrer Erwerbung der Herrschaft Eglofs auch die von Wolkenburg in ihrem Titel. Wir möchten vermuthen, daß die Burg dieses Geschlechtes eine kleine halbe Stunde östlich von hier bei dem noch so genannten Weiler Burg gestanden habe.

  • 2) Aschen, Weiler mit 14 Einw.[1]
  • 3) Bühl, Weiler mit 18 Einw.

  1. Vielleicht daß, wie Herr C. Pfaff vermuthet, der Bertold de Azi hieher gehört, der 1176 sein Gütchen dem Kl. Isny schenkt, und dessen Bruder Marquard dem Kl. 4 weitere Güter vergabt, wofür dieses 1177 seiner Schwester Adelheid ein Gut in Azzin überläßt.
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Beschreibung_des_Oberamts_Wangen: Beschreibung des Oberamts Wangen. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1841, Seite 170. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Wangen_170.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)