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aus den inländischen Eisenwerken bezogen, und die verfertigten Gußstahlwaaren gehen nach den Vereinsstaaten und in die Schweiz.

Nicht unerheblich ist auch der Gewerbfleiß der hiesigen Rothgerber, welche hauptsächlich Sohl-, Schmal- und Kalbleder, Zeugleder und Verdeckhäute liefern, und zum Theil auf der Zurzacher Messe absetzen. – Unter den Schreinern zeichnen sich einige durch besonders gute und schöne Arbeit aus.

Die Gewerbeliste der Stadt war nach der Aufnahme vom Jahr 1835 folgende:

Bäcker 19, Barbier 3, Bleicher 1, Buchbinder 3, Buchdrucker 1, Büchsenmacher 1, Bürstenbinder 1, Brenner 3, Beindreher 1, Schwarzfärber 2, Flaschner 1, Glaser 3, Rothgerber 7, Weißgerber 2, Hafner 3, Hauderer 3, Hutmacher 2, Kaminfeger 1, Kürschner 3, Kleemeister 1, Knopfmacher 1, Kornmesser 6, Kübler 2, Kupferschmiede 3, Küfer 3, Lumpensammler 2, Metzger 9, Maurer 1, Messerschmied 1, Nagelschmiede 4, Nähterinnen 2, Pflästerer 1, Rechenmacher 2, Säckler 3, Seiler 2, Seifensieder 1, Sattler 4, Schirmmacher 1, Schlosser 5, Schneider 7, Schuster 12, Schreiner 8, Hufschmiede 4, Hammerschmied 1, Silberarbeiter 1, Steinhauer 3, Großuhrmacher 5, Wachszieher 1, Wagner 3, Lohnweber 13, Verkaufsweber 2, Ziegler 1, Zimmerleute 5, Zinngießer 2, Zuckerbäcker 1. Somit Zahl der Gewerbe 186 mit einem Steueransatz von 444 fl. 48 kr. Die Zahl der Gehülfen und Lehrlinge beträgt 86.

Wasserwerke. Die Stadt zählt drei sehr frequente und gut gebaute Mahlmühlen, wovon zwei außer der Stadt an der Argen liegen und mit Sägmühlgängen versehen sind. Die dritte, in der Stadt, wird von dem Bach aus dem Schießstatt-Weiher getrieben. Außer diesen sind noch eine Sägmühle mit doppeltem Gang, eine Ölmühle, eine Weißgerber-Walke und eine Lohmühle vorhanden, die sämmtlich von der Argen getrieben werden. Zwei Hanfbleyel sind Nebenwerke der Müller, Steueransatz 88 fl. 6 kr.

Wirthschaften und Getränkefabrikation. Es finden sich 16 Schild- und 2 Badwirthschaften, letztere in Sattel und Briel, 8 Weinschenken, 11 Bier- und Branntweinschenken, 3 Essigverkäufe, 3 Billards. Bierbrauereien bestehen 8, darunter einige von sehr ansehnlichem Betrieb, Branntweinbrennereien 21, Essigsiedereien 2. Steueransatz 288 fl. 47 kr.

Die Nebengewerbe sind nicht von Belang. Nur die Mousselin- oder sogenannte Stückstickerei wird von Weibern und Mädchen in Wangen und der Umgegend fleißig betrieben. In Wangen ist eine Hauptniederlage, wohin die schon gezeichneten Baumwollenstücke aus der Schweiz geschickt werden, und wohin die Landleute ihre fertigen Stücke liefern.


Empfohlene Zitierweise:
Beschreibung_des_Oberamts_Wangen: Beschreibung des Oberamts Wangen. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1841, Seite 124. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Wangen_124.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)