Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Land geführt, und als Stammholz und Brennholz auf der Iller verflößt oder nach Lindau geführt, wo in neuester Zeit eine Commandite des Handlungshauses Bourgeois und Comp. zu Hüningen etablirt ist, die viel Bauholz und Schnittwaare auf dem Bodensee und Rhein nach Hüningen verflößt, von wo aus dann das Holz auf Kanälen ins innere und südliche Frankreich versendet wird. Auf der großen europäischen Wasserscheide und in der Nähe von floß- und schiffbaren Gewässern gelegen, hat in Beziehung auf den Holzhandel das Oberamt Wangen eine sehr günstige Lage, und es ist vorauszusehen, daß in nicht zu ferner Zeit die beiden Argenflüsse, so weit sie das Oberamt durchziehen, floßbar gemacht und der Holz-Überfluß aus der Gegend um und jenseits Isny als Nutzholz dem Bodensee zugeflößt werde.

Die für die Staatswaldungen regulirten Holzpreise, welche so ziemlich den laufenden Holzpreisen in allen Waldungen entsprechen, und wobei hauptsächlich das Nadelholz in Betracht kommt, sind vom Stammholz 4–6 kr. für den Cubicfuß; Forchenholz wird jedoch theurer bezahlt. Eine Klafter Tannen-Scheitholz kostet 6 fl. und eine Klafter Prügelholz kostet 4 fl., an Holzmacherlohn wird für die Klafter 1 fl. 6 kr. bezahlt.

f. Weidewirthschaft. Das Areal der Weiden beträgt 12.1771/8 Morgen, davon sind mit Obstbäumen bepflanzt 66/8 Morgen, mit Holz bewachsen 6467 Morgen, mit Gras 57033/8 Morgen; dazu kommen 5442/8 Morgen Öden. Nach dem provisorischen Kataster ist das Weiden-Areal zu 56533/8 Morgen mit einem Rein-Ertrag von 6504 fl. 12 kr. angenommen (1 fl. 9 kr. für den Morgen). Schafweiden gibt es nicht. Die größten Weideflächen haben Großholzleute, Sommersried, Emmelhofen und Isny Vorstadt. Außer diesen Weiden wird nach der Ernte das Stoppelfeld benützt, auch immer ein Theil des Ackerfeldes zu Gras liegen gelassen und dem Vieh zur Weide eingeräumt. Größere Viehhalter pachten auch Weiden auf den Alpen des obern Allgäus und Bregenzer Waldes und


Empfohlene Zitierweise:
Beschreibung_des_Oberamts_Wangen: Beschreibung des Oberamts Wangen. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1841, Seite 066. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Wangen_066.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)