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südöstl. von Riedlingen mit 387 Einw. C. A. Ochsenhausen, F. Tax. Standesherrschaft, Amtsbezirk, F. V. und R. A. Buchau, Patronatsherr: F. v. Th. und Taxis. Die Zehnten bezieht die Pfarrey, von 4 Jch. die Kirchenpfleg, und von 10 Jch. das Tax. Rentamt Marchthal gemeinschaftlich mit der Pfarrey.

Gefälle beziehen: Staat 14 fl.; Taxis 384 fl. 5 kr. 1722/8 Sch. D. 502/8 Sch. H. 467/8 Sch. R. 305/8 Sch. Gerste; Pfarrey 31 fl. 40 kr. 12 Sch. D. 3 Sch. 21/3 S. H. 2 Sch. 31/3 S. R. 22/8 Sch. G.; Heilige 15 fl. 39 kr. 76/8 Sch. H. 81/3 Sch. 21/2 V. R., Heilige zu Burgau 2 fl.30 kr. 51/4 Sr. H. 51/4 Sr. R., zu Kanzach 23/4 Sr. H. 23/4 Sr. R.; Gemeinde Burgau 57 fl. 30 kr. Für Jurisd. Hennen bezieht der Staat auch 30 kr.

Betzenweiler liegt in einem flachen Wiesthale und an und auf der Anhöhe, womit der Fuß des Bussen beginnt, von der kleinen Miesach, welche in der Nähe entspringt, bewässert. Auf der Anhöhe liegen die Pfarrkirche und die sogen. Schloß- oder Bauhöfe, wo einst die adeligen Vögte des Orts oder ihre Stellvertreter ihren Sitz hatten. Unter der Kirche liegt der stattliche, 1822 neu erbaute, Pfarrhof. In die Kirche sind sämmtliche zu dem Gemeindeverband gehörigen Orte, mit Ausnahme der Wolfartsmühle, eingepfarrt. Die Markung gehört zum Theil noch zu dem weiten Bereiche des Federseerieds, und es wird darauf viel Torf gestochen, theils zum eigenen Verbrauch, theils auf den Verkauf. Der Ort hat 1 Schildw., 1 Öhlmühle, von einem Pferde getrieben, 1 Öhl- und Gypsmühle 1/4 St. von dem Orte, von einem Bächlein getrieben. Die Vogtey Betzenweiler war in alten Zeiten, wie die von Dietelhofen und Uigendorf Würtemb. Lehen; 1392 belehnte Graf Eberhard der Milde, nach seinem Regierungsantritte, neuerdings den Benz von Hornstein damit[1]. Hans von Hornstein kaufte 1416 auch Dietelhofen und Uigendorf dazu. Nach einer Buchauer Urkunde befreyte Graf Ulrich von Würtemberg 1469 den vereinten Besitz von aller Lehenschaft, und Ludwig von Hornstein verkaufte hierauf


  1. Sattler, Grafen II. S. 1.
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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Riedlingen. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1827, Seite 118. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Riedlingen_118.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)