Seite:Oberamt Riedlingen 112.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

1251 die Besitzungen, welche es von den Edlen von Jungingen zu A. erworben hatte, 1257 die Mühle, welche es von dem Ritter Sifried, gen. Sattel erkauft hatte, 1262 die Besitzungen Walters, des Schulzen von Veringen. Kreuzthal kaufte in der Folge noch viele einzelne Güter zusammen. Aber die Herren des Dorfes mit hoher Obrigkeit waren die Grafen von Veringen und von ihnen wurde es mit Riedlingen an Östreich verkauft.

Wie übrigens Altheim schon oben in Verbindung mit den Besitzungen der Grafen Gerold und Berthold vom Bussen erschien, so blieb es auch fortwährend mit der nachmaligen Vogtey und Herrschaft Bussen verbunden, und theilte mit jener allen Wechsel der Herrschaft, S. Bussen und Unlingen. Der Ort bildete von alten Zeiten her eine freye Gemeinde, und noch 1681 ertheilte Kaiser Leopold demselben (Ammann, Gericht und Gemeinde Altheim) ein eigenes Wappen, einen aufrecht stehenden Biber enthaltend. Der Bad. Zehnt ging durch verschiedene Hände, bis er 1431 von Benz Sendelin zu Erisdorf an die Äbtissin von Buchau Clara von Montfort, um 800 Pfd. Heller verkauft wurde, und 1744 endlich in Folge eines Austausches an das Domkapitel in Konstanz kam, wovon ihn Baden erhielt. Die Kaplaney zu Enslingen hatte ihren Antheil am Zehnten, bey ihrer Stiftung i. J. 1426 von dem Riedlinger Bürger Glögglin erhalten.

Am südlichen Ende des Orts, und von diesem durch den Biberbach getrennt, liegt der Bürgle, ein Hügel, auf welchem einst eine Burg stand. Hier hatte ein adliges Geschlecht, das sich von Altheim nannte, seinen Sitz. Wernherus Miles de Altheim war es, der 1227 den damals noch zu Altheim wohnenden Nonnen sein Gut Wazzirschapfen, jetzt Heiligkreuzthal, gegen 21 Mark Silber überließ. S. Heiligkreuzthal. Aber schon 1350 war die Burg im Zerfalle, und jetzt sieht man nur noch die Reste einer Mauer, welche den Platz, worauf sie gestanden hatte, umgab, die anstoßenden Äcker aber heißen noch die Burgäcker.

Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Riedlingen. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1827, Seite 112. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Riedlingen_112.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)