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Sigmaringische Eisenwerk im Lauchertthale benutzt, und es fand eine Übereinkunft zwischen den Regierungen von Würtemberg und Sigmaringen statt, wonach, vor dem gemeinschaftlich Zollsystem beyder Staaten, von Würtemberg die freye Ausfuhr der Egelfinger und Emerfelder Erze, von Sigmaringen aber die der Ringinger Erze für Friedrichsthal zugestanden war. Durch die eigenen Erze, welche Würtemberg in neuern Zeiten in der Gegend von Willmandingen entdeckt hat, sind für dieses die Ringinger Erze entbehrlich geworden, und wegen angeblichen Mangels an Ausbeute hat auch das Graben zu Egelfingen schon vor 7 und zu Emerfelden vor 10 Jahren aufgehört.

Steinbrüche finden sich zu Riedlingen, Taugendorf, Grüningen, Altheim, Pflummern, Dollhof, Andelfingen, Neufra, Zwiefaltendorf, Binswangen etc. etc.; sie liefern aber, mit Ausnahme der Brüche von den vier letztern Orten, alle nur Kalksteine, wovon die von dem herrsch. Bruch beym Dollhof zum Bauen die besten und beliebtesten sind. Die Brüche zu Andelfingen, Neufra und Zwiefaltendorf liefern Tuffsteine, der letztere die vorzüglichsten, so daß sie weit und breit geholt werden, und eine nicht unerhebliche Nahrungsquelle für den Ort sind. Zu Binswangen befinden sich zwey Steinbrüche in dem Mergelsandstein, die ehemals stark benutzt wurden, jetzt aber brach liegen, nachdem sie in Folge eines Streits verlassen worden sind; die Steine sind übrigens so hart und glasartig, daß sie schwer zu bearbeiten sind, und der Dollhofer Kalkstein vorgezogen wird.

Kies- und Sandgruben findet man an den meisten Orten, diesseits der Donau hauptsächlich bey Daugendorf, Riedlingen, Grüningen, Andelfingen, Waldhausen, Dollhof, jenseits in den Unlinger, Uttenweiler Waldungen; bey Neufra, Marbach, Dürmentingen, Kappel, Oggelshausen, Tiefenbach, Sauggart etc. etc. Sie werden nicht nur zum Straßenbau, sondern auch zum Hochbauwesen benutzt.

Erden. Der häufig vorkommende, übrigens, wie schon bemerkt worden, nirgends vorzügliche Thon wird von den

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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Riedlingen. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1827, Seite 063. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Riedlingen_063.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)