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Bopfingen ein Nebenzweig der eben besprochenen Herren von Bopfingen mit Gütern in und bei Bopfingen, besonders in Oberdorf, Utzmemmingen und in Balgheim, zum Theil gundelfingische, später öttingische Lehen; von ihnen hatte sicherlich der abgegangene Hahnenhof hinter dem Ipf seinen Namen. Ihr Stammbaum ist:

Strenuus vir Heinricus,
dictus Gallus 1310
und sein Bruder Albert Hahn 1314.

Heinrich Hahn v. Bopfingen,
H. de Bopfingen im Siegel, 1314–48.
Heinrich,
1366.
Hans Hahn, Amman zu Bopfingen 1366,
auch Johann v. Bopfingen 1357–84,
zu Nördlingen 1384.

Hans Hahn der junge 1382– † 1389.

Ein bisher stets mit dieser Familie vermischtes Geschlecht bildet eine Linie der zu Bopfingen, Nördlingen und Wallerstein angesessenen sog. Einkürn (mit einem Falken auf einer Hand sitzend im Wappen). Der älteste bekannte minister in Bopfingen Sifrid 1274 mag recht gut identisch sein mit – oder Vater von Sifridus minister de Nördlingen 1283 ff., dictus Einkürn 1291, der einen Bruder Heinrich (minister in Nördlingen 1294 u. 99) hatte und einen Sohn Walther 1292. Jedenfalls wird 1296 und 98 ein Sifridus dictus Ainkürn als Bopfinger Bürger genannt. 1339 lebte Walther der Einkürn, Bürger zu Bopfingen, gleichbedeutend wohl mit dem Walther von Bopfingen, der 1328 im Nördlinger Rathe saß. 1358 werden Walther Einkürn und sein Bruder Heinrich genannt und von 1364 an erscheint Heinrich von Bopfingen mit dem Wappen der Einkürn – unter den Nördlinger Rathsgeschlechtern. Sein Stammbaum entwickelt sich folgendermaßen:

Heinrich v. Bopfingen – 1409,
Rathsherr zu Nördlingen 1373.
? Hans 1387. Paul Bopfinger 1394–1433.
Bürgermeister zu Nördlingen 1421.

Hieronymus I. Bopfinger, Bürgermeister 1436. 46,
Städtehauptmann, fällt bei Eßlingen 1449.

Hieronymus II., Rathsherr 1493–95.

Bei der Sitte der alten Zeit, Männer von ihrem Heimatort zu benennen, kann nicht auffallen, wenn zu Nördlingen und an anderen Orten verschiedene N. N. „von Bopfingen“ oder „Bopfinger“ auftauchen, welche gewiß nicht alle mit diesen Familien im Zusammenhang stehen.

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Neresheim. H. Lindemann, Stuttgart 1872, Seite 231. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtNeresheim0231.jpg&oldid=- (Version vom 14.5.2018)