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Hanßen seinem Vetter erkauft, belehnt und 1399 eignete derselbe Graf Heinrich zu Löwenstein eine Hofstatt, so Dietrich von Weiler sen. zu einer Kapelle gebaut, und ein Haus, Hofstatt und Garten, in der Schlierbach gelegen, daran gegeben, so von ihm, Grafen von Löwenstein, zu Lehen rührte. Im Jahr 1463 verkauft Lutz Schott, Ritter, einen von Conrad von Lomersheim inne gehabten Theil an Dietrich von Weiler, welcher sodann 1464 von Kurfürst Friedrich, Pfalzgrafen, damit belehnt wurde.

Den Weinzehnten in Weiler trugen die von Weiler von denen von Weinsberg zu Lehen, und im Jahr 1422 consentirt Conz von Weinsberg, als Lehensherr, den dritten Theil davon an Georg von Hambach, Schultheiß von Löwenstein, um 300 fl. rhein. zu versetzen.

Aber auch das Kloster Lichtenstern hatte hier Güter, welche im Bestätigungsbriefe Papst Alexanders IV. 1254 erwähnt sind und später noch Zuwachs erhielten.

Zur Zeit der reichsunmittelbaren Ritterschaft zählte der Ort zum Kanton Ottenwald bis zum Aufhören der ritterschaftlichen Unmittelbarkeit im Jahre 1805, in welchem er unter württembergische Oberhoheit kam. Im Jahr 1853 aber hat der Gutsherr v. Weiler seine Mannlehen allodificirt und ist nur noch mit dem Erblehen Maienfels Vasall von Württemberg.

Zur neueren Geschichte von Weiler gehört der Überfall von 3–400 Bauern aus Neuhütten etc. in einer Märznacht von 1848, wo diese in das hiesige Rentamteigebäude und Schloß eindrangen und sämmtliche Akten und Bücher über die der Gutsherrschaft zustehenden Lehensgefälle in den Amteigarten schleppten und verbrannten, ohne sich jedoch eine andere Plünderung zu erlauben (s. die Ortsbeschreibung von Neuhütten).

Nach hiesiger Burg nannte sich das noch blühende freiherrliche Geschlecht. Die ältesten bekannten Namen desselben sind Nibelunc de Wiler, welcher im Anfang des 12. Jahrhunderts das Kloster Hirschau zu Benningen, und Cunradus de Wiler et frater ejus Otto, welche zwischen 1124–47 dasselbe Kloster bei Gruppenbach beschenkten (Cod. Hirs. 42 b. 43 b). Der Name Konrad kommt auch im 13. Jahrhundert vor, ferner erschienen am Schlusse desselben, als Söhne eines Konrads: Gebeno, Rupert und Albert, im 14. Jahrh. Degenhard, Orthulf, Wernher, Burkhard, Dietrich, Hans, Walther, Eberhard, Andreas. Im Jahr 1406 verkaufte Wilhelm das Dorf Affaltrach an die Johanniterordens-Commende zu Hall, im Jahre 1451 Dietrich den Ort Steinheim a. d. Murr an Georg von Nippenburg. Im Jahr 1468 starb Burkhard von Weiler als Abt von Sinsheim.

Empfohlene Zitierweise:
F. L. I. Dillenius: Beschreibung des Oberamts Weinsberg. Karl Aue, Stuttgart 1861, Seite 387. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAWeinsberg_387.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)