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Löwenstein,


Stadtgemeinde II. Cl. mit 813 evang Einw. und 20 nach Affaltrach eingepf. Katholiken. Evangel. Pfarrei. Zur politischen Gemeinde gehören: 1) Löwenstein, Stadt, 1047 Einw., worunter 4 Katholiken. 2) Beckershof, 4 Einwohner. 3) Breitenauer Hof, 2 Einwohner. 4) Hirrweiler, Weiler, 150 Einw. 5) Stocksberg, Jägerhaus, 3 kathol. Einw. 6) a. Lichtenstern, Kloster, 12 Einwohner. b. Weingarthaus, 2 Einwohner. c. Kloster-Mühle, 8 Einw. 7) Mittelmühle, 3 Einw. 8) Obermühle, 3 kathol. Einwohner. 9) a. Reisach, Weiler, 415 Einw. b. Altenhau, Weiler, 14 Einw. c. Bachhäusle, 9 Einw. d. Frankenhof, 15 Einw. 10) Rittelhof, Weiler, 79 Einw. 11) a. Seemühle, 19 Einw. b. Gerberhäusle, 17 Einw. 12) Theußerbad, 10 Einw. 13) Ziegelhütte, 21 Einw.

Das Städtchen Löwenstein liegt südöstlich von der Oberamtsstadt, 27/8 Stunden (geom.) von dieser entfernt, an der Erdfläche der Kirche 483′ (württ.) höher, als die Mitte von Weinsberg, auf einem Vorsprung des Mainhardter Waldgebirges, fast im Knotenpunkt der beiden Höhenzüge, welche von hier aus das Weinsberger (Sulm-) Thal zu beiden Seiten, im Süd-Westen und Süden bis zum Jägerhaus- und Wartberg, in Osten und Norden bis gegen Neckarsulm umgränzen.

Unmittelbar über dem Städtchen, oberhalb der Kirche und dem neueren fürstlichen Schlosse sind auf einer steilen Bergkuppe, welche aber durch geschmackvolle Anlagen hindurch auf bequemen, schattigen Schlangenwegen mit Ruhebänken leicht bestiegen wird, die Ruinen der alten, ehemals großen Burg Löwenstein, mit weithin zerstreuten, bald höheren, bald niedereren Mauerresten, mit den Resten zweier halbverschütteter Eingangsthore sammt Thorthurme, und mit den Resten dreier Thürme, wovon der eine, nördliche, bis auf zwei Stockwerke verfallen und mit vier Staffeln zugänglich ist, der andere südöstliche, bis zum vierten Stockwerk viereckige und oben halbrunde, hoch zum Himmel emporstarrt. Dieser ist in neuerer Zeit durch den fürstlichen Forstverwalter mittelst einer hölzernen Wendeltreppe besteigbar gemacht und belohnt die Mühe des Aufsteigens auf der Plattform mit einer herrlichen weiten Aussicht gegen Nord-Osten und Norden über das Hohenlohe’sche, über das Jaxt- und Kochergebiet hinüber bis zum Odenwald mit seinem Katzenbuckel, zu seinen Füßen über das alte Städtchen Löwenstein hinweg, über das ganze Weinsberger (Sulm-) Thal mit seinen Rebenhügeln, Feldern und Wäldern und der Menge von freundlichen Ortschaften bis zur Stadt und Burg Weinsberg und bis Neckarsulm, wo das Sulmthal in’s Neckarthal eintritt; sodann in Nordwesten über den Neckarzug vom

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F. L. I. Dillenius: Beschreibung des Oberamts Weinsberg. Karl Aue, Stuttgart 1861, Seite 261. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAWeinsberg_261.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)