Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Die Rindviehzucht ist bedeutend. Man zählte am 1. Jan. 1859 einen Farren, 34 Ochsen und Stiere, 178 Kühe, 116 Stück Schmalvieh, 6 Kälber. Im Ganzen 335 Stücke.

Der gewöhnlichste ist der sog. Neckarschlag.

Die Nachzucht geschieht durch einen tüchtigen Farren der Landrace oder Kreuzung der Simmenthaler- und Landrace, dessen Haltung der Gemeinde obliegt, welche ihn einem Ortsbürger gegen jährlich 70–80 fl. in Verpflegung gibt.

Pferdezucht wird nicht betrieben. Pferdehaltung ist nicht bedeutend. Nach der Aufnahme vom 1. Januar 1859 waren nur 14 vorhanden.

Schafe waren am 1. Jan. 1859 vorhanden: 234 St. Bastard- und 9 Landschafe.

Die Schweinezucht ist unbedeutend. Ein Eber ist nicht vorhanden. Mastschweine 83 St., im Ganzen 95 Schweine.

Die Mastung geschieht größtentheils nur für den eigenen Bedarf, kleineren Theils auf den Handel.

Bienenzucht wird nur von Einzelnen betrieben. Doch waren am 1. Januar 1859 57 Bienenstöcke vorhanden.

Ziegen kamen am 1. Januar 1859 nur 15 vor.

Die Gewerbe beschränken sich auf die gewöhnlichen, dem Landmann unentbehrlichen Handwerker. Doch sind zu nennen: zwei Mahlmühlen mit zwei Mahl- und einem Gerbgang, zwei Schild- und eine beständige Schenkwirthschaft, und zwei Krämereien.

Über das Gemeinde- und Stiftungs-Vermögen siehe Tabelle III.

Armenstiftungen sind einige vorhanden, jedoch nicht von Bedeutung.

Im Jahr 1037 kam „halb Ellenhoven“ durch den Bischof Gebhard von Regensburg und seine Verwandte an das von ihm gestiftete Chorhernstift zu Öhringen, woher die bis auf neuere Zeiten dauernden Zehntverhältnisse zur Öhringer Stiftsverwaltung rühren. 1/4 von Ellhofen verkaufte im J. 1356 Wolf von Stein an Engelhard von Weinsberg (Wibel 4, 93), und im Jahr 1396 bewidmete Wolf von Wunnenstein, genannt der „Glissende Wolf“, mit hiesigen Gütern die von ihm gestiftete Frühmesse zu Beilstein. Antheile am Frucht- und Weinzehnten hatten das Stift Comburg und das Kloster Schönthal.

Die Oberhoheit gehörte den Herren von Weinsberg und kam mit deren Herrschaft überhaupt 1412 und 1450 an Kurpfalz, 1504

Empfohlene Zitierweise:
F. L. I. Dillenius: Beschreibung des Oberamts Weinsberg. Karl Aue, Stuttgart 1861, Seite 219. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAWeinsberg_219.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)