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Die Bienenzucht ist nicht von Belang. Im Ganzen fanden sich jüngst nur 27 Stöcke.

Geflügel wird mehr zum eigenen Bedarf als zum Handel gehalten.

Außer den wenigen Handwerkern, welche für den örtlichen Bedarf arbeiten, befinden sich von Gewerben eine Schildwirthschaft, eine Gassenwirthschaft und zwei Krämereien im Ort.

Der kleine Steinbruch liefert Keupersandsteine zum Bauen.

Ein Gemeindebackhaus ist vorhanden.

Als Filial hat Eichelberg eine eigene Stiftung.

Der kleine, erst mit Errichtung einer eigenen Schule gegründete Ortsschulfonds hat ein unbedeutendes Vermögen.

2) Der Friedrichshof, ein Hof mit nur 7 Einwohnern, liegt 3/16 Stunden nordöstlich von Eichelberg, auf einer das Dorf bedeutend überragenden Anhöhe, welche von den Löwensteiner Bergen und den des sog. Burgfriedens gegen das Sulmthal vorspringt und einen trefflichen Ausblick über das Sulmthal bis zu dessen Ausmündung in’s Neckarthal gewährt.

Er ist Eigenthum der Freiherren von Weiler, von welchen Friedrich von Weiler, kaiserlicher Rath und Ritterrath, im J. 1799 hier ein Maiereigut auf Wald- und Seegründen errichtete und nach seinem Namen benannte.

Ein stattliches Wohngebäude, mit zwei Ökonomiegebäuden, Hof und Garten umgeben, dient dem Pächter (und dem gutsherrl. Förster) zum Wohnsitz, der das ca. 180–90 Morgen große Gut rationell bewirthschaftet und die Dreifelderwirthschaft einhält. Reps und Obst gedeihen hier vorzüglich.

Der Hof ist Filial von Weiler. Seine Schulkinder aber sind seit 1841 – außer dem Confirmations-Unterricht – der näheren Schule Eichelberg zugetheilt.

Von dem ehemaligen, den Freiherren von Weiler gehörigen Schloß sieht man nur noch im Wald an der östlichen Spitze der Markung Eichelberg Spuren des alten Burgraumes und Grabens mit vielen zerbröckelten Steinen ohne Mauer-Ruinen. Der Platz aber trägt noch jetzt den Namen „im alten Schloß“. (S. Weiler.)

Eichelberg gehört seit ältester Zeit den Herren von Weiler und wurde von dieser Familie als Mannlehen, welches von den jeweiligen Besitzern der Herrschaft Weinsberg rührt, besessen. Im Dezbr. 1504 wurde z. B. Dietrich von Weiler durch Herzog Ulrich von Württemberg mit „Aichelberg dem Dörflin“ belehnt (Sattler Herz. 1 Beil. Nr. 40). Allodificirt i. J. 1853 (s. Weiler).

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F. L. I. Dillenius: Beschreibung des Oberamts Weinsberg. Karl Aue, Stuttgart 1861, Seite 214. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAWeinsberg_214.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)