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550 Stücke Bastardschafe auf der Markung laufen zu lassen. Bei der Aufnahme vom 1. Jan. 1859 zählte man 270 spanische, 900 Bastard- und 8 Landschafe.

Der Pförch wird für Rechnung der Stadtkasse an die Güterbesitzer verkauft.

Die Wolle kommt ausschließlich auf den Heilbronner Wollmarkt und werden gewöhnlich höhere Preise erzielt.

Der Absatz der Schafe geht in’s Ausland.

Die Schweinezucht wird mit einem von dem Farrenhalter nebst den Farren zu haltenden Eber und 6 Mutterschweinen nur von Einzelnen betrieben. Am 1. Jan. 1859 waren 123 Mastschweine und 84 Läufer und Milchschweine, im Ganzen 207 Schweine vorhanden. Ein Theil wird in’s Haus geschlachtet und ein Theil kommt in den Handel.

Ziegen werden von mehreren Unbemittelten der Milch wegen gehalten und für die Zucht ist ein eigener Stadtbock bei einem Bürger eingestellt, wofür letzterer jährlich 12 fl. erhält. Vorhanden waren am 1. Jan. 1859 73 Stück.

Bienenzucht wird von Einem Privatmann rationell und einigen anderen nach alter Manier betrieben. Bienenstöcke waren am 1. Jan. 1859 vorhanden 44.

Handelsgegenstände sind, außer den wenigen, obengenannten Fabrikaten und außer dem Wein, keine zu nennen.

Wochenmärkte bestehen, wegen der Nähe von Heilbronn, nicht und wiederholte Versuche, sie einzuführen, sind fehlgeschlagen. Auch die großen Viehmärkte in Heilbronn lassen hier keinen Viehmarkt aufkommen, wie solcher in den von Heilbronn entfernteren Amtsorten Eberstadt und Eschenau besteht. Dagegen ist die Stadt zu Haltung eines Krämerjahrmarktes am 24. Juni und am 19. Nov. berechtigt, bei welchem aber der Verkehr in neueren Zeiten immer mehr abnimmt.

Die Frachtverkehr mit Lang- und Brennholz, Schnittwaaren, Pfählen, Salz etc., auf der Löwenstein–Heilbronner Straße, ist bis jetzt, und so lange die beschlossene Eisenbahn ihm keine andere Richtung gibt, sehr bedeutend, worauf schon die Verpachtung des Pflastergeldes um 2200 fl. hinweist.

Was die Verkehrsmittel betrifft, so führt mitten durch die Stadt die sehr frequente Heilbronn–Haller Land- und Poststraße, welche sich vor dem oberen Thore in die nach Öhringen, Künzelsau etc. und in die nach Löwenstein, Mainhardt etc. ziehende theilt. Von ihr aus geht unterhalb der Stadt eine Vicinalstraße nach Erlenbach,

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F. L. I. Dillenius: Beschreibung des Oberamts Weinsberg. Karl Aue, Stuttgart 1861, Seite 156. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAWeinsberg_156.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)