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Gebäude unterhalb der Stadt, links von der Heilbronner Straße, zu Aufnahme von unbemittelten ortsangehörigen und einheimischen, wie fremden kranken Personen eingerichtet. Auch für Krätzkranke sind eigene Zimmer bereitet und ein Spitalaufseher (Armenvater) hat seine Wohnung darin bekommen. Dasselbe enthält 3 heizbare Säle, 8 heizbare Zimmer und 2 Schlafkammern. Unter den 8 heizbaren Zimmern ist 1 Kranken- und 1 Krätzzimmer für Mannspersonen, 2 gleiche für Weibspersonen; 1 Sections- und zugleich Badezimmer für Krätzkranke. Im Jahr 1848 wurde die Verpflegung der Hospitaliten aufgehoben (s. unten).

Ein öffentliches Backhaus wurde im Jahr 1837 mit einem Aufwand von ca. 3000 fl. an der südl. Stadtmauer auf der sogen. Bleiche von Stein erbaut und einem Bäckermeister in Pacht gegeben.

An Keltern sind in der Stadt: a) die sog. Badstuben-Kelter, in der unteren Stadt, unweit der südl. Stadtmauer und der unteren Gasse; neben der ehemaligen Badstube (jetzt Privathaus) mit einem eigenen Pumpbrunnen, Badbrunnen genannt, ohne mineralischen Gehalt. Sie hat 3 große Bäume und 1 kleinen. b. Die Kelter in der oberen Gasse beim Rath- und Decanathaus, Stadtkelter genannt, mit 1 großen und 2 kleinen Bäumen. c. die Kelter unweit des oberen Thores beim ehemal. Oberamtsgerichtsgebäude, Baukelter genannt, mit 3 gr. und 2 kl. Bäumen. Über letzterer ist ein großer Fruchtkasten; a. und c. gehörten früher der Herrschaft und sind jetzt von der Stadt erkauft. Privat-Keltern sind 4 vorhanden und Eigenthum von den Weinbergbesitzern: Hildt, Hardten, Fetzer, Dunz.

Außerdem gehört der Stadt:

Ein Brech- und Darrhaus auf der Bleiche, im Jahr 1858 von Stein erbaut.

Das Stadtmagazin neben der Kelter b. der oberen Gasse. Ein kleines Magazingebäude am östl. Ausgang der unteren Gasse.

Das Schafhaus am Fuße des Jägerhausberges mit Schafstall.

Der obenbemerkte Wachtthurm mit Uhr und Glocke, welche letztere von dem städtischen Hochwächter Morgens und Abends, sowie zu den Gottesdiensten an Sonn- und Festtagen geläutet wird, weil man das Geläute auf dem Pfarrkirchenthurm in der tiefgelegenen unteren Stadt nicht gehörig vernimmt. Auch ist das bürgerliche Gefängniß nebst einigen Wohngelassen für Arme darin.

Der lange einstockige Stadtstall längs der südl. Stadtmauer an der Bleiche, erbaut im Jahr 1814.

Von Gebäuden, welche dem Staate gehören, sind zu nennen:

Das Oberamtsgerichts-Gebäude vor dem oberen Thor,

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F. L. I. Dillenius: Beschreibung des Oberamts Weinsberg. Karl Aue, Stuttgart 1861, Seite 143. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAWeinsberg_143.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)