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Race, nachgezüchtet und verbessert. Der Handel mit Vieh auf benachbarten Märkten ist namhaft.

Auch die Schweinezucht wird in ziemlicher Ausdehnung betrieben; man züchtet die englische Race und verkauft viele Ferkel auf den Märkten in Tübingen; der Verkauf an Mastschweinen ist minder bedeutend.

Geflügel wird zahlreich gezogen und zum Theil nach außen abgesetzt.

Die nicht bedeutende Bienenzucht nimmt ab.

Ein Stiftungsvermögen von 29.000 fl. ist vorhanden; auf demselben ruht die Baulast der Kirche und Schule, sowie die Besoldung des Lehrers; das übrige wird zu Armenzwecken verwendet.

Auf dem ursprünglichen Kirchhof wurden schon alte Gräber aufgefunden, die außer den Skeletten Schwerter, Lanzenspitzen etc. enthielten.

I. erscheint als „Himenhusen“ in der Geschichte des im 11. Jahrhundert mit hiesigem Besitz bedachten Klosters Zwiefalten (Pertz Script. 10, 74). Eine andere Schreibweise ist Hymenhusen (1296 eb. 14, 382. 1338 Schmid Pfalzgr. 395. 1379 Gayler Reutl. bis 1577 S. 181). Es saßen allhier Vasallen der Pfalzgrafen von Tübingen, z. B. ein Wolfram im Jahr 1291. Kloster Blaubeuren erhielt hiesige Güter im 12. Jahrhundert, Kloster Pfullingen im Jahr 1280.

Der Ort überhaupt gelangte in unbekannter Zeit an das Kloster Bebenhausen.


Kilchberg,

Gemeinde III. Klasse mit 365 Einwohnern, worunter 9 Kath. – Evangelische Pfarrei; die Kath. sind nach Bühl O.-A. Rottenburg eingepfarrt. 5/4 St. südwestlich von Tübingen gelegen.

In der weiten von schönen Gehängen begrenzten Neckarthalebene liegt zwischen Obstbäumen der kleine freundliche Ort und gewährt mit dem alten, ursprünglich den Herren von Ehingen gehörigen Schlosse einen malerischen Anblick. An den gutgehaltenen, größtentheils gekandelten Straßen gruppiren sich unregelmäßig, von Gärtchen und Hofräumen unterbrochen, die hübschen mittelgroßen Bauernhäuser. Die noch ummauerte Kirche steht am Westende des Dorfes und hat die Gestalt eines griechischen Kreuzes. Ihr Äußeres ist einfach, gegen die Ecken des nördlichen und östlichen Kreuzarmes stemmen sich schlichte Strebepfeiler und die Wände werden sparsam

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Tübingen. H. Lindemann, Stuttgart 1867, Seite 398. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OATuebingen_398.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)