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B.


Ortsbeschreibung,


in alphabetischer Reihe der den Oberamtsbezirk bildenden 30 Gemeinden oder Schultheißereien, jedoch unter Vorausstellung der Oberamtsstadt.

Die am Schluß beigefügten Tabellen gewähren übersichtliche Zusammenstellungen: I. der Bevölkerung, der Gebäude und des Viehstandes, II. des Flächenmaßes nach den verschiedenen Bestandtheilen und III. des Steuerkatasters, des Gemeinde- und Stiftungshaushaltes.


Tübingen,[1]

Gemeinde I. Klasse mit 8734 Einwohnern, worunter 693 Katholiken mit eigener Pfarrei, 20 Israeliten und 22 eigener Konfession. a) Tübingen Stadt, 8704 Einwohner, b) Ammern, K. Hofdomäne, 22 Einwohner, c) Schwärzloch, Hof, 8 Einwohner. – Evangelische Pfarrei; die Israeliten sind der israelitischen Kirchengemeinde Wankheim zugetheilt.[2]

Die Oberamtsstadt Tübingen[3] liegt unterm 26° 43′ 8,77″ östlicher Länge und 48° 31′ 12,94″ nördlicher Breite (St. Georgskirche),


  1. Literatur (Stadt und Universität): Bentius, Jos., Descriptio initiorum inclytae academiae Tubingensis et oppidi Tubingae. Wittebergae 1554. 4. Raithius, Balth. (praes., Metz, Joh. Lud., resp.), Tubinga sedes sat congrua Musis. Tubingae 1677. 4. Zeller, Andr. Cp., ausführliche Merkwürdigkeiten der Universität und Stadt Tübingen. Tübingen 1743. 8. Böck, Aug. Fried., Geschichte der Eberhard Carls Universität zu Tübingen. Tübingen, 1774. 8. Eisenbach, H. F., Beschreibung und Geschichte der Stadt und Universität Tübingen. Tübingen 1822. 8. [Schönhut, Ottmar Fried. Heinr.] Merkwürdigkeiten der Stadt Tübingen. Tübingen, 1829. 8. [Derselbe] Wanderungen in der Umgegend Tübingens. Tübingen 1829. 8. Eifert, Max, Geschichte und Beschreibung der Stadt Tübingen. Klüpfel, K., Geschichte und Beschreibung der Universität Tübingen. Tübingen 1849. 2 Bde.
  2. Die Zahlen der Einwohner beziehen sich auf die ortsanwesende Bevölkerung nach der Zollvereinszählung vom 3. Dezember 1864.
  3. Ältere Formen sind: Tuwingin, Tuwingen (11. Jahrh. u. ff.), Twingin, -en, Tuingen. Übrigens wurde aus den alten Formen Tuingen, Tuiwingen auch Thiengen gemacht (Th. bei Freiburg und bei Waldshut, Dümge Reg. Bad. 116, Mone Zeitschr. 6, 121). Der Name ist noch nicht sicher erklärt; man denkt hiebei an die Ableitung von dem Eigennamen einer Person, wie dies bei vielen mit „ingen“ endenden Ortsnamen der Fall ist, oder bringt man ihn mit Twing (Zwing und Bann) in Beziehung (s. Schmeller Bayer. Wörterb. 4, 306).
Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Tübingen. H. Lindemann, Stuttgart 1867, Seite 200. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OATuebingen_200.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)