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Gerichtsbarkeit zukam, bis im J. 1805 Württemberg mit der Grafschaft Hohenberg auch diese Stadt erwarb. Aus ihrer Geschichte bis zu diesem Zeitpunkt verdient noch folgendes angeführt zu werden: An der Spitze der Stadt stand ein Schultheiß, welcher schon den 27. Jan. 1269 und den 15. Sept. 1293 (Albert) vorkommt, mit seinem Rath (Schmid Urkb. 33, 112, 390). Das Amt des hiesigen Schultheißen war bis zum J. 1543 mit demjenigen zu Binsdorf vereinigt, das Einkommen desselben jedoch in der Folge sehr gering, daher nicht selten Unterschlagungen vorkamen (Gärth). – Graf Rudolf III. errichtete im J. 1361 allhier einen Markt, allein K. Karl IV., welcher ihm damals nicht geneigt war und die Reichsstädte begünstigte, gebot ihm den 1. Juli d. J. bei Verlust der kaiserlichen Huld die unverzügliche Abstellung dieses, ohne seines und des Reiches Erlaubniß und zum Nachtheil der benachbarten Städte gegründeten Marktes. Schon den 10. Juli 1364 aber gestattete der Kaiser dem Grafen die Errichtung eines Wochenmarktes am Montag und verlieh demselben und seinen Besuchern die bei den benachbarten Städten üblichen Rechte (Schmid Hohenb. 425). Den 30. Sept. 1412 begabte der hohenbergische Landvogt Burkard von Mannsberg die Stadt noch weiter mit dem Recht, an St. Boleyen- und Kreuzerfindungstag (28. Aug. und 3. Mai) Jahrmärkte zu halten. – Den 23. Juli 1442 und 15. Nov. 1452 bestätigte K. Friedrich IV. und den 1. Sept. 1471 Herzog Sigmund von Österreich, wie anderer hohenbergischer Städte, so auch Schömbergs Privilegien und Freiheiten (Schmid Urkb. 873, Glatz Regg. 99, Lichnowsky, 7. Nro. 1575).

Im J. 1589 wurden hier etliche Weiber und der vornehmste Rathsherr verbrannt, welche bekannt hatten, daß sie gewohnt gewesen, des Nachts auf dem Heuberg zusammenzukommen, mit dem Teufel zu tanzen u. s. w. (Crusius Paraleip. 34).

Die Stadt wurde wiederholt durch Brandfälle heimgesucht; den 7–8. Dec. 1750 brannte sie samt dem Pfarrhaus ab, während nur die Kirche und vier Häuser stehen blieben.[1] – Der Wappenschild der Stadt, wie ihn z. B. das Siegel einer Urkunde vom J. 1343 enthält (Schmid Urkb. 381), ist von Silber und Roth quer getheilt, seit der Ankunft des Ortes an Württemberg wurde in das obere Feld ein Hirschhorn gesetzt.

Was die kirchlichen Verhältnisse außer den schon oben (S.


  1. Bei diesem Brande soll die Chronik Besenfelders, welche in der zimmerischen Chronik oft benützt wurde, zu Grunde gegangen sein.
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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Rottweil. H. Lindemann, Stuttgart 1875, Seite 506. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OARottweil0506.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)