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übrigens keine Spuren mehr vorhanden sind, ebenso sei auf der Flur „Schiltegg“ eine Burg gleichen Namens gestanden, daselbst befand sich noch in neuerer Zeit ein künstlich aufgeworfener, 40′ im Durchmesser haltender und 10′ hoher Hügel, bei dessen Abtragung man außer 3 roh behauenen Sandsteinen nichts fand; es war vermuthlich ein Grabhügel. An der Südseite des Dorfs soll eine Kirche gestanden sein; man sieht daselbst noch die Reste einer Mauer und die anstoßenden Felder werden „hinter der Kirche“ genannt. Zunächst dabei wurden Reihengräber entdeckt, die Gefässe, Thonperlen etc. enthielten. Ohne Zweifel stand hier die ursprüngliche Kirche mit dem alten Begräbnißplatz. Auf den Kapellenwiesen an der Straße nach Aixheim stand eine Feldkapelle, die erst in diesem Jahrhundert abgebrochen wurde.

Zweifelhaft ist es, ob das Niufare, an welchem P. Alexander III. den 26. März 1179 dem Kloster St. Georgen Besitz bestätigt, dieses Neufra oder Niffern im Elsaß ist (Wirt. Urkb. 2, 200), und das in der Petershauser Chronik genannte Niuuiron dürfte jedenfalls nicht hierher gehören (Mone, Quellensammlung 1, 135); dagegen treffen wir Neufra mit Sicherheit im Anfang des 14. Jahrhunderts. Den 6. März 1309 vermachte Adelheid von Sinkingen dem Kl. Alpirsbach Zinsen aus einer in den Fronhof zu Nuveren gehörigen Hube, den 23. Okt. 1315 gab Konrad der Gruvel von Aixheim dem Grafen Rudolf I. von Hohenberg seine Güter zu Nuferan auf und empfing sie von demselben wieder als Lehen zurück (Schmid Hohenberg 183. 419). Die hohenbergische Lehensherrlichkeit dahier ging auch auf Österreich über: im J. 1445 hatten Mitglieder der Familie Freiburger hier einen österreichischen Lehenhof im Besitz; Herz. Albrecht VI. von Österreich insbesondere belehnte den 25. Sept. 1452 den Hans Freiburger, Bürger zu Rottweil, mit 3 Theilen des Guts zu Niefron, das jährlich 15 Mltr. Korngeld gilt, und den 3. Juni 1453 mit diesem ganzen Hofe zu Nuffron (Lichnowsky 6, nri 1703. 1798), und noch am Ende des 17. Jahrhunderts erscheint der Hof im Lehensbesitz dieser Familie. Im allgemeinen jedoch gehörte der Ort, seit wann ist nicht bekannt, zum Gebiet der Stadt Rottweil.

Im J. 1343 wurde durch Margareth Ermeltuocherin ein hiesiges Gut an die Pitanz des Klosters Rottenmünster zur Anschaffung von Wein und zugleich ein Jahrestag gestiftet; im J. 1401 verschrieb Brun der Schenk von Schenkenberg seiner in diesem Kloster befindlichen Tochter Adelheid ein Leibgeding aus seinem hiesigen Hofe. Im J. 1490 und später erscheint das Kloster allhier (zu „Nyffra“) im Besitze eines als Erblehengut verliehenen Hofes. Im

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Rottweil. H. Lindemann, Stuttgart 1875, Seite 485. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OARottweil0485.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)