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Schweinezucht wird nicht getrieben, und sämtliche Ferkel von außen eingeführt und meist für den eigenen Bedarf aufgemästet.

Die Fischerei ist unbedeutend und das Fischwasser der Eschach gehört von der Brücke bis an die Markung Stetten dem Freiherrn von Ifflinger Granegg, von der Brücke bis an die Markung Dunningen der Gemeinde; letztere hat ihren Antheil um 1 fl. jährlich verpachtet. Es kommen hauptsächlich Weißfische, zuweilen auch Aale und Hechte vor.

Eine Familienstiftung des früheren Exconventualen Dominikus Moßbacher mit ursprünglich 1700 fl., jetzt 2600 fl., ist vorhanden, deren Zinsen für arme Angehörige der Moßbacher’schen Familie verwendet werden.

Von Spuren aus früher Vorzeit nennen wir die theilweise noch gut erkennbare römische Heerstraße von Rottweil nach Hochmössingen, sie berührt unter der Benennung „Hochstraße“ den nordöstlichsten Theil der Markung. In dem Händelbrunner Harzwald befinden sich zwei altgermanische Grabhügel, beide wurden geöffnet und in dem einen Überreste eines menschlichen Skelets nebst Schädel und Bruchstücken von thönernen Gefäßen, in dem anderen ebenfalls menschliche Gebeine, zwei Bronzeringe, Gefäßefragmente etc. gefunden. Etwa 1/2 Stunde westlich vom Ort stand der Händelbrunnerhof; vor einigen Jahren ist man daselbst auf Mauerreste gestoßen, die von dem ehemals hier gestandenen Kirchlein herrühren sollen. In dem Ortslagerbuch von 1696 findet sich die Stelle: „Die Kirchen oder Kapellen dem h. Johanni dem Täufer dedicirt ist nach Abgang des Kirchleins in Händelbronn von gottseligen Leuten gestift und auferbauen.“

Zu der Gemeinde gehört:

Mühle, etwa 1/8 Stunde unterhalb des Dorfs an der Eschach gelegen (s. oben).

Im J. 1351 erscheinen Heinrich Schappel, Heinrich Schappels sel. Sohn, und sein Bruder Konrad, Angehörige der Rottweiler Familie Schappler oder Schappel, zu gleichen Theilen als Besitzer eines hiesigen Gutes. In den 60er Jahren des 14. Jahrhunderts wurden von Gr. Eberhard dem Greiner von Württemberg mehrere Mitglieder derselben Familie mit hiesigem Besitz belehnt, so Burkhard Sch. mit 1/3 des Gerichts samt Zugehörden, zwei Heinriche mit ihrem Theil zu L.; Konrad, Johann und Claus mit ihrem Theil an Dorf und Gericht. Von Gr. Eberhard dem Milden empfingen zu Lehen Lienhard Schappel den 3. Nov. 1407 das halbe Gericht zu L. mit Zugehörden und Heinrich Schappel den 21. Mai 1414 das halbe Gericht zu L. dem Weiler und ein Sechstel an demselben Gericht,

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Rottweil. H. Lindemann, Stuttgart 1875, Seite 471. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OARottweil0471.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)