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des † Gr. Hartmanns von Froberg Tochter, ihre eigenen Güter zu Gözlingen und Zimmern der Burg, insbesondere einen Hof zu G. mit Zugehörden „da der Kirchensatze ze G. mit Namen inhörent“, 11/2 Huben daselbst, einen Hof und ein Gut, Ludewigs Gut genannt, zu Zimmern um 314 Mark Silbers Rottweiler Gewäges. Allein den 13. Dec. 1354 verkauften die Gebr. Hermann, Alwig und Rudolf Grafen von Sulz und Herrn zu Wildeck vor dem Hofgericht zu Rottweil das ganze Dorf mit allen Rechten und Zugehörden, ausgenommen die Fischenz in der Schwarzach (d. h. dem Schwarzenbach), die gen Wildeck gehören solle, für 200 Pfd. Hllr. an das Kl. Alpirsbach. Dasselbe bezog aus dem Orte 10 Pfd. Hllr. und 5 Mltr. Vesen jährlicher Steuer, allein sie wurde öfters theilweise nachgelassen. Mit dem Kloster kam der Ort in Folge der Reformation an Württemberg, welches daselbst alles Einkommen und dazu die hohe und niedergerichtliche Obrigkeit hatte (Bericht des Alpirsbacher Klosterverwalters vom 16. Aug. 1609) und gehörte fortan zum Klosteramt Alpirsbach und dessen Pflege Rottweil, welche den 6. Mai 1791 auch des Spitals Rottweil Gülten und Gefälle hierselbst ertauschte. Wegen der großen Entfernung von Alpirsbach wurde G. übrigens später der Aufsicht des St. Georgenschen Pflegbeamten in Leidringen als hiesigen Stabsamtmanns unterstellt.

Auch das ehingensche Geschlecht hatte Beziehungen zu diesem Orte: Hailwig oder Haila, Tochter eines Reinhard von Ehingen, welche am Ende des 14. und im Anfang des 15. Jahrhunderts in dem benachbarten Täbingen gelebt, soll wegen ihrer Frömmigkeit und Wundergabe heilig gesprochen, auch zu ihrem Grabe in der Gößlinger Kirche (deren Thüre dereinst, so oft sie dieselbe besuchte, von selbst aufgegangen sei) viel gewallfahrtet worden sein; noch im J. 1459 that dies Rudolf von Ehingen, ehe er sich in die Karthause Güterstein zurückzog, mit seinen Söhnen (Crusius Annal. Suev. 2, 178. 418). Urkundlich haben Burkhard und Renhard von Ehingen zu Entringen den 27. Aug. 1347 hiesige Leute und Güter an die Grafen Eberhard und Ulrich von Württemberg verkauft.

Was die kirchlichen Verhältnisse betrifft, so wird die hiesige Kirche schon im J. 1275 (s. ob. S. 158) genannt, und der hiesige Kirchensatz erscheint in dem 4. Jahrzehnt des 14. Jahrhunderts als Eigenthum der teckischen Herzogsfamilie, aus welcher die Gebr. Ludwig und Lutzmann den 25. Mai 1316 einen halben hiesigen Hof an den Rottweiler Spital verkauften (Glatz Regg. 18). Allein den 12. März 1331 übertrugen die Gebr. Lutzmann und Friedrich, Herzoge von Teck, um ihres, ihrer Vorderen und Erben Seelenheiles Willen, zugleich auch um zugefügten Schaden zu ersetzen, dem Kl.

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Rottweil. H. Lindemann, Stuttgart 1875, Seite 418. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OARottweil0418.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)