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Wohnungen des Schulmeisters und des Lehrgehilfen. Ein öffentliches Backhaus ist vorhanden.

Das schöne, an reiche Gartenanlagen stoßende Schloß des Freiherrn von Cotta steht am Nordostende des Dorfes, ist aus buntem Sandstein in edlem (neu)gothischem Stil erbaut und enthält viele prächtig eingerichtete Gemächer, darunter einen Bibliotheksaal. Am Eingangsthore sieht man schön ausgeführt das Cotta’sche Wappen. Großartige Nebengebäude reihen sich um Schloß und Schloßhof wie das Rentamt mit der Rentamtskanzlei, große Stallungen, Scheunen, Fruchtkästen u. s. w., so daß der ganze Gebäudekomplex samt den wohlgepflegten Gartenanlagen einen sehr stattlichen Eindruck macht.

Mit sehr gutem Trinkwasser versehen den Ort 6 laufende, 6 Pump- und 4 Ziehbrunnen; überdieß fließt der am Plettenberg entspringende Katzenbach durch den östlichen Theil des Orts; über denselben ist eine steinerne Brücke und ein hölzerner Steg angelegt, beide sind von der Gemeinde zu unterhalten. Der Mühlweiher liegt am südlichen Ende des Dorfs; mehrere Weiher, wie der Unterweiher am Katzenbach, der Dorfweiher westlich vom Ort, ein Weiher am Wald und zwei kleine Mühlweiher, sind neuerer Zeit trocken gelegt und in Wiesengrund verwandelt worden. Auch die Markung ist reich an Quellen, die bedeutendsten entspringen am Plettenberg, wie der eiserne Brunnen, der Kälberbrunnen und ein dritter ohne Namen.

Die betriebsamen und geordneten Einwohner finden ihre Haupterwerbsquellen in Feldbau und Viehzucht; die nöthigen Handwerker sind vorhanden, von denen die Maurer, Zimmerleute, Schuster und Schneider viel nach außen arbeiten. Ferner bestehen eine Mühle mit 2 Mahlgängen, einem Gerbgang und einer Hanfreibe, eine Sägmühle, 3 Schildwirthschaften, worunter eine mit Bierbrauerei, und 3 Kramläden. Als Nebengewerbe wird die Mousselinstickerei auf Bestellung in die Schweiz getrieben. Die Vermögensverhältnisse der Einwohner gehören mit Ausnahme einiger Wohlhabender nicht zu den günstigen und der vermöglichste Bürger besitzt 40 Morgen, der Mittelbegüterte 15 Morgen und die ärmere ziemlich zahlreiche Klasse mit Einschluß der Allmandtheile 2 Morgen Grundeigenthum. Auf angrenzenden Markungen (Schömberg und Dormettingen) haben die Ortsbürger etwa 60 Morgen Güter. Den Hauptgrundbesitz auf der Markung Dotternhausen bildet das größtentheils arrondirte Rittergut des Freiherrn Cotta v. Cottendorf, bestehend in 297 Morgen Äcker, 187 Morgen Wiesen, 173 Morgen Weiden und 106 Morgen

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Rottweil. H. Lindemann, Stuttgart 1875, Seite 385. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OARottweil0385.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)