Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

300 Pfd. Hll. auf Dietingen. Allein den 23. August 1411 kam es an Rottweil (s. ob. S. 323).

Ein hiesiger Pfarr-Rektor erscheint schon im liber decimationis vom J. 1275 (s. ob. S. 158). Den 4. April 1357 verkaufte Albrecht von Rüti seinen hiesigen Widemhof, in dessen Besitz er schon im J. 1347 erscheint und in den der hiesige Kirchensatz gehörte, mit allen Rechten und Zugehörden, großen und kleinen Zehenten, an den Rottweiler Bürger Hug Sigg d. Ä. um 115 Pfd. Hllr., am 6. Jan. 1372 verkauften die Gebr. Hug und Konrad Sigg denselben an das Kl. Beuron um 250 Pfd. Hllr. Im J. 1405 wird ein hiesiger Kirchherr H. Cunlin genannt (Glatz Regg. 64).

Das Kl. Alpirsbach erhielt den 6. März 1309 Zinsen aus einer hiesigen Hube von Adelheid von Sinkingen, den 12. Mai 1309 eine Hube von den Gebr. Konrad und Aigelwart von Falkenstein geeignet; Herz. Konrad von Urslingen und das Kl. Rottenmünster werden im J. 1315 hier genannt; das Dominikanerinnenkloster zu Rottweil erscheint um die Mitte des 14. und des 16. Jahrhunderts hier begütert. An hiesigem Wald werden die Bletz bis 1347, Freiburger seit 1347, Ursula von Rosenau, Albans sel. von Rüti Ehefrau, bis 1369, die Stadt Rottweil seit 1369 als antheilberechtigt genannt (Glatz Regg. 24. 34).

Zu der Gemeinde gehören:

b. Hohenstein, hat eine halbe Stunde westlich vom Mutterort eine sehr schöne Lage oben an dem steilen Thalabhang gegen den Neckar und besteht aus einem dem Grafen von Bissingen gehörigen hübschen Schloß und 6 großartigen Ökonomiegebäuden. Unterhalb des Hofs ragen auf einem freien im Thal stehenden, steilen, schön geformten Hügel die malerischen, zum Theil 20′ hohen Trümmer der Burg Hohenstein empor und bilden mit der seltsam figurirten nächsten Umgebung eine reizende Ansicht. Zu dem Hof gehört ein 3281/2 Morgen großes arrondirtes Gut (19 M. Gemüse- und Baumgärten, 2302/8 M. Äcker, 81/2 M. Wiesen und 71 M. Waldungen), das von dem Pächter rationell bewirthschaftet wird. Die Lage des Guts ist eben und der Boden besteht aus fruchtbarem Lehm und Thon, von Muschelkalk unterlagert. Ein schöner Viehstand ist auf dem Gute aufgestellt.

Im J. 1312 wird Hohenstein als zimmerisch genannt (s. ob. S. 243); was sonst von der früheren Geschichte desselben bekannt ist, findet seine Darstellung meist bei der Geschichte der Neckarburg und Villingens (s. diese). Im J. 1411 wurde es von Gr. Hermann von Sulz erworben. Aus sulzischem Besitz kam es nochmals an die

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Rottweil. H. Lindemann, Stuttgart 1875, Seite 376. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OARottweil0376.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)