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Schuppfische, Nasen und Forellen; letztere in der Eschach. Die Fischerei hat der Staat, der sie verpachtet.

Das Stiftungsvermögen beträgt 850 fl., worunter eine Stiftung, 180 fl. betragend, von einer Unbekannten durch Vermittlung des Pfarrers Vacano enthalten ist.

An der östlichen Markungsgrenze läuft noch gut erkennbar die ehemalige Römerstraße von Hochmauren nach Schwenningen schnurgerade hin; sie führt vorüber am Fuß des freistehenden Stallbergs, auf dem nach der Sage eine Burg gestanden sein soll. Ohne Zweifel hatten die Römer diesen freistehenden Hügel, von dem man, wenn er nicht bewaldet wäre, eine weitgedehnte Aussicht über die Umgegend hätte, zu einem Wachposten benützt oder irgend eine Befestigung hier angelegt. Am südlichen Fuß des Stallbergs trägt ein Flurgewand den Namen „Thiergarten“; es war von jeher Gült- und Zehent-frei und hatte Gartenrecht. Etwa 500 Schritt nördlich von Bühlingen wurden oben an dem linken Neckarthalabhang auf der Flur Adelberg unfern des Reitwegs von den dort arbeitenden Steinbrechern Reihengräber entdeckt, denen der archäologische Verein zu Rottweil seine Aufmerksamkeit schenkte und eine nähere Beschreibung derselben in seinem Jahresbericht von 1832 S. 7 ff. veröffentlichte. Die Grabstätten waren nicht besonders regelmäßig, theils vereinzelt, theils mehrere beisammen angelegt und nur selten mit einer rohen Einfassung von Steinen umfriedigt; sie enthielten neben den Gerippen von Männern, seltener von Weibern und Kindern, Waffen (bei dem Mann meist ein Schwert oder eine Framea, bei dem Weib ein kurzes Messer), ferner Schmuckgegenstände, wie von Gold Ohrenringe und Ohrengehänge von verschiedener Form, eine fleißig gearbeitete Agraffe von getriebenem Gold, die mit Steinen in Kreuzesform besetzt war, eine weitere goldene Agraffe, ebenfalls mit Steinen in Kreuzesform besetzt, zwei Schnallen von Eisen reich mit Silber und Kupfer eingelegt und mehrere Bruchstücke von Schnallen ähnlicher Art, viele Schnallen, Spangen, Buckeln, Ohrenringe, gewöhnliche Ringe, durchbrochene Scheiben (Pferdeschmuck), Fibeln etc. von einem messingartigen Metall, eine Menge Perlen von Thon mit Schmelz verziert, seltener von Bernstein, Amethyst, gefärbtem Glas etc. Auch ein roh gearbeitetes thönernes Gefäß wurde aufgefunden. In einem der Gräber ist eine Broncemünze von Kaiser Probus an einem metallenen Henkel aufgefunden worden, die jedoch nicht zur Ansicht führen darf, daß die Bühlinger Gräber römischen Ursprungs seien; ein ähnliches Vorkommen in Gräbern aus der Zeit nach der römischen Periode ist nicht selten; auch war es niemals römische Sitte, den Verstorbenen Münzen als Schmuckgehänge beizugeben.

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Rottweil. H. Lindemann, Stuttgart 1875, Seite 354. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OARottweil0354.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)