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Hochthurm greift gegen den Thurm hin in die Gipsmergel ein. In den Thälern, welche die Keuperterrasse unterbrechen und sich meist in östlicher Richtung gegen die Hochebene des schwarzen Jura hinaufziehen, erscheinen, wie an der Keuperterrasse selbst, sämtliche Schichten der Formation, die sich jedoch thalaufwärts allmählig unter die Thalsohlen ziehen, bis sie endlich mit den obersten, allein noch zu Tage gehenden Schichten an dem schwarzen Jura vollends auslaufen.

An organischen Einschlüssen ist der Keuper im diesseitigen Bezirk nicht reich; wir nennen in dem Schilfsandstein vorkommend: Equisetum arenaceum, Taëniopteris vittata, Pterophyllum Jägeri etc.; in dem Bonebed: Avicula socialis, Mytilus minutus, Ceratodes Albertii etc.

Von Mineralien kommen vor: Gips, strahliger Cölestin, Kalkspat, Schwerspat, Schwefelkies, Bleiglanz, Rotheisenstein und Kohlentrümmer; letztere hauptsächlich in den Stubensandstein eingeschlossen.

Über dem Bonebed mit dem gelben Sandstein, oder wo dieses fehlt, über den Knollenmergeln erhebt sich nun in steiler, aber nicht hoher Terrasse

4. der schwarze Jura (Lias), der sich in großer Fläche über dem Keuper ausbreitet, und mit dem ein Hauptabschnitt im System der Formationen, die jurassischen Bildungen, beginnen. Der schwarze Jura wird in den unteren (α und β), den mittleren (γ und δ) und in den oberen (ε und ζ) abgetheilt.

Der untere schwarze Jura beginnt meist mit einer dunklen Kalkbank, Psilonotenbank von Ammonites psilonotus, oder wenn diese Schichte fehlt, mit dem gelblichen Liassandstein (Thalassitenbank), der gegen oben bald in thonreiche bläuliche Kalkbänke mit Ammonites Bucklandi und einer Unzahl von Gryphiten übergeht, daher auch Gryphitenkalk genannt wird. Beide Schichten, die Sand- und Kalksteine, werden an vielen Stellen zu Straßenmaterial und Bausteinen gewonnen (s. den Abschnitt „Gewinnung von Mineralien“). Über die Ebene des unteren schwarzen Jura α erheben sich nun einzelne freistehende Hügel oder Hügelgruppen, an deren Fuß das obere Glied des unteren schwarzen Jura, die mageren Turnerithone (β), lagern, die allmählig einen Übergang bilden zu dem

mittleren schwarzen Jura (γ und δ); er beginnt mit lichtgrauen, von Schwefelkiesknollen und Kalkbänken durchzogenen Mergeln, die von der häufig in ihnen vorkommenden Terebratula numismalis Numismalismergel (γ) genannt werden. Gegen oben nehmen die Kalkbänke zu und gehen in die Flammenkalke über, mit denen γ abschließt. Es erscheinen nun die fetten Amaltheenthone und Costatenmergel (δ), in den ersteren finden sich viele verkieste

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Rottweil. H. Lindemann, Stuttgart 1875, Seite 42. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OARottweil0042.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)