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sich folgende Denkmäler: 1. Im Schiff rechts; Grabmal eines geharnischten Ritters mit der Inschrift: anno di. MCCCC°XX° feria. IIII. post letare obiit Reinhardt Hofwart v. Kirchheim; links: großes Steindenkmal, oben die Wappen von Gemmingen und Züllenhardt, außerdem 16 kleinere Wappen, für den 1713 den 25. Juny in Gott seelig verschiedenen Friedrich Dietrich von Zülnhardt auff Roth und Widdern, einer Hochlöblichen Ritterschaft in Francken orth Odenwaldts Hochmeritirten Rath und Truhenmeister; ferner das Grabmal des 1587 den 20. Aprilis im Herrn seliglich entschlafenen ehrwürdigen und wohlgelehrten Müller von Harthe (s. u.), der 25 Jahr allhie zu Widdern das Evangelium Christi rein geprediget. 2. Unter dem Chorbogen. Rechts: Auf einem Grabstein oben die Wappen von Gemmingen und Senfft, außerdem 5 kleinere: Anna Kunigunde von Gemmingen, geb. Senfft von Sulburg, † 1. Sept. 1776. Links: Auf einem Grabstein die Wappen von Gemmingen und Zülnhardt, außerdem 16 kleine Wappen. Inschr.: Gemmingisches Ehrengedächtnus. Johann Albrecht von Gemmingen uff Widdern, Mayenfels und Leibenstatt, † 27. Juli 1685. 3. Im Chor an der Hinterwand: 2 Gemmingen’sche Wappen und 16 kleine. Gemmingisches Ehrengedächtniß. Joh. Reinhart von Gemmingen uff Widdern, Meyenfels und Leibenstatt, 15. April 1713. Daneben: 2 Wappen von Zülnhart und Remchingen (?), und 16 kleine. Zulnhartsches Ehrengedächtnus. „Auff Christum hat hier abgedruckt | und wurd ins Himmelszelt geruckt | . . . Anna Margarethe von Zilnhart uff Roth und Widdern, geborne von Remchingen Wittib, † 1687. „Weil nun ihr Leben sie ganz löblich hat geführt, | soll folgendes darthun was ihr von Ruhm gebührt, | hier liegt ein Tugendbild, ein Wunder aller Frauen | aus deren Lebenslauff sich jeder kann erbauen; | Wohl diesem der sich so dem Himmel dienstbar macht | und wie die Seelige all weltlich Lust veracht.“

Außen an der westlichen Seite der Kirche ist ein schöner Renaissance-Grabstein mit dem Reliefbild des Hans Frantz Sch... zu Widdern, † 5. Nov. 1560, eingemauert.

Neben dem Chor ist die alte Sakristei. Der schlanke viereckige Thurm schließt sich an die Westseite der Kirche an, mit dieser durch einen schrägen Giebel verbunden. Drei Glocken befinden sich auf dem Thurm, von denen eine (die kleinste) zur Fensteröffnung des Glockenstocks hinaushängt. Auf der größten steht: anno domini 1455 lucas marcus mateus johannes;

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Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Neckarsulm. Kohlhammer, Stuttgart 1881, Seite 659. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OANeckarsulm0659.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)