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Eine schöne römische Silbermünze wurde in Tiefenbach gefunden, A.: Vespasian, R.: Augur.

Flurnamen: Schanzäcker, Schelmengraben, Schloßbuckel.

Tiefenbach, was wohl trotz dem Diepenbach 773 den tiefen Bach bedeutet (vgl. Diffenbach 798) wird schon in diesen beiden frühen Jahren unter den Orten des Bezirks genannt, in welchen dem Kloster Lorsch an der Bergstraße Schenkungen zugewandt wurden. Nachher hatten daselbst auch die Klöster Amorbach und Gnadenthal Einkünfte, das Stift St. Peter zu Wimpfen einen Hof. (Ob Dieffenbach, wo Graf Diemo von Prozelten dem Kloster Hirschau 2 Huben schenkte, Cod. hirs. 50, unser T. ist?) Wann und durch wen der Ort an den Deutschorden gekommen, zu dessen Amt Horneck er bis zur Säkularisation in unserem Jahrhundert gehörte, ist nicht mehr bekannt.

In T. ist am 5. Februar 1823 geboren Dr. Joseph Florian Rieß, studirte und war Repetent im Wilhelmsstift zu Tübingen, 1848 ff. Redakteur des Deutschen Volksblatts in Stuttgart, trat 1857 in den Jesuitenorden.

773. Scolant schenkt dem Kloster Lorsch zwei Tagwerk Feld in villa Diepenbach im Neckargau. Cod. Lauresh. 2464.

798. Bernus schenkt dem Kloster Lorsch all sein Besitzthum in Gundelsheim, Böttingen, Offenau, Duttenberg und Diffenbach. Cod. Laur. 2458.

1343. Das Stift St. Peter in Wimpfen hat einen Hof in T. Frohnhäuser, Wimpfen 84.

1345. Elsbeth Metzlerin gibt dem Kloster Gnadenthal unter Anderem 1 Huhn zu T. auf dem Obernhof. W. F. 9, 51.

1450. März 1. Kloster Amorbach kauft ein Drittel des großen und kleinen Zehnten zu Dieffenbach um 100 Pfd. Hlr. von Dietrich Seume v. Krautheim und seiner Hausfrau. Amorb. Kop.Buch.

1450. Okt. 21. Kloster Amorbach kauft ein Drittel des Zehnten zu D. um 130 Gulden von Heinrich v. Gosheim, gen. Blaz. Siegler: Hans Wittstadt und Konr. Caplan sein Schwager. Ebend.

1453. Dietrich v. Tiefenbach Zeuge in einer Heilbronner Urkunde. W. F. 9, 74.

1558–95. Kloster Amorbach verpfändet seinen Antheil am großen Zehnten in T. an den Deutschorden und verkauft ihn später an den Spital in Mosbach. W. F. 5, 343.

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Neckarsulm. Kohlhammer, Stuttgart 1881, Seite 652. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OANeckarsulm0652.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)