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Über die Heilwirkungen der Quelle hat Faber ausführlich berichtet. Er zählt über 80 Krankheitsgeschichten auf, welche in einem Anhang zu der Schrift von Häuffel von dem damaligen Amtsarzt in Neuenstadt Dr. Höring noch um 9 weitere Heilungen, nach eigener Anschauung, vermehrt werden. Hienach soll das Roigheimer Wasser hauptsächlich gegen Gicht, Krätze, Lähmung, Kropf und Hämorrhoiden mit Erfolg gebraucht worden sein.

Der Bericht über die Schrift von Häuffel in dem Med. Correspondenz-Blatt vom Jahr 1834 schließt mit den Worten: „Möchte sich die Aufmerksamkeit der vaterländischen Ärzte dieser gewiß mit Unrecht vernachläßigten Quelle von Neuem wieder zuwenden und Einrichtungen zur Folge haben, wie man sie in unserer badelustigen Zeit zu verlangen gewohnt ist!“ Aber trotz der berichteten, oft ans Wunderbare grenzenden Heilungen durch diese als so segensreich gepriesene Quelle hat sich bis heute diese Hoffnung nicht erfüllt.

Roigheim, alt Rohenkeim, Heim eines Rohine, war wie Möckmühl Reichsgut, im Besitz der mächtigen Dynasten von Dürn und durch sie verschiedener Lehensleute, sowie eines Ortsadels, der übrigens mehr auswärts, besonders in Forchtenberg am Kocher, zwischen 1280 und 1437 sich genannt findet. Mit Möckmühl kam der Ort an die Herren von Hohenlohe, von diesen durch Verkauf 1445 an Kurpfalz, endlich 1504 durch den bairischen Krieg an Württemberg. Begütert waren daselbst die Klöster Amorbach, Patronatsherr der Kirche, und Seligenthal, sowie die Herren von Adelsheim und die von Berlichingen.

Die Kirche zu Roigheim war die Mutterkirche für Sennfeld, Mittel- und Ober-Schefflenz und das ziemlich entfernte Auerbach, seit 1301 nur noch für Sennfeld, bis auch dieses 1422 einen eigenen Pfarrer erhielt. Ev. Pfarrer in R.: Barthol. Som 15 . . Georg Dorn 1566. Mart. Vischer 1569. M. Stefan Molitor 1578. M. Gr. Stecher 1587. M. Joh. Christ. Neukomm 1617. M. Jerem. Fischer 1635. M. Christ. Kauz 1639. M. Jak. Leipold 1642. M. Joh. Denzel 1651. Joh. Heygold 1654. M. Thom. Richter 1657. M. Joh. Bernh. Fischer 1660. M. Tob. Nenninger 1713. M. Joh. Wilh. Schmucker 1714. M. Alb. Fried. Harsch 1721. M. Joh. Christ. Lang 1762. M. Tob. Fried. Gmelin 1772. M. Lud. Imm. Scharfenstein 1799. Karl Lud. Fried. Maisch 1812. M. Wilh. Fischer 1823. Ed. Stimmel 1840. Konr. Hartlieb 1879.

1239. Eberhard Rüd und seine Ehefrau Elisabeth verkaufen alles, was sie in R. von Hermann Horlaffe mit Zustimmung seines

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Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Neckarsulm. Kohlhammer, Stuttgart 1881, Seite 635. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OANeckarsulm0635.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)